Bei „MiDU“ („Mittelalter im Deutschunterricht“) stand besonders im Fokus, den Lernenden ein realistisches und historisch korrektes Bild zu vermitteln und sich von gern romantisiert dargestellten Vorstellungen des Alltags, der Lebensbedingungen und der Gesellschaft im Mittelalter zu verabschieden – auf kindgerechte Weise natürlich. Dr. Anna Kretzschmar-Schmid vom Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur und Dr. Christina Patz vom Lehrstuhl für Ältere deutsche Literatur betreuten das fachübergreifende Projekt. Mit intensiver Begleitung durch acht Lehramtsstudierende wurden die Fünftklässlerinnen anhand von mittelalterlichen Texten, eigens entworfenen mittelhochdeutschen Audiodateien und digitalen Spielen, Informationsvideos, Tänzen und sogar einem Kostümfundus in das Mittelalter „entführt“ – ein buntes Potpourri, das diese Zeit erlebbar machen sollte. Das Highlight für die Schülerinnen bildete zugleich den Abschluss des Projekts: das gemeinsame Öffnen einer Schatztruhe, nachdem die Kinder der 5a und 5c ihr Wissen gemeinschaftlich zusammengetragen und so ein Lösungswort ermittelt hatten.
Das Feedback der jungen Realschul-Probandinnen fiel durchwegs positiv aus, auch die Verantwortlichen der Schulleitung zeigten sich angetan. „Wir freuen uns sehr über die Kooperation von Schule und Universität. Das ist nicht nur für unsere Schülerinnen und Schüler eine Bereicherung, sondern natürlich auch für die Studierenden Gewinn bringend, weil sie wertvolle Erfahrungen in einem geschützten Raum sammeln können“, so Monika Helmstreit, Direktorin der Maria-Ward-Realschule Eichstätt. „Diese Offenheit seitens der Schule und das damit einhergehende Vertrauen sind nicht selbstverständlich“, wie Kretzschmar-Schmid betont. Denn die Studierenden erhielten nur so viel Orientierung und Beratung wie nötig, dafür aber so viel Freiraum wie möglich. „Die selbstständige Entwicklung und eigenverantwortliche Umsetzung der Studierendenideen stellte einen ganz wesentlichen Baustein unseres Konzepts dar“, erklärt Patz. So versuchten die Dozentinnen genau das vorzuleben, was die Studierenden später auch selbst in der Schule anbahnen sollen: Partizipationsmöglichkeiten und Eigenverantwortlichkeit, die Freude an Mitgestaltung (im demokratischen und durchaus auch politischen Sinn) und Kommunikation sowie Zusammenarbeit auf Augenhöhe.