Am 26. September 2011 brachen 19 Studierende der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bieberstein (Universität Bamberg) und Prof. Dr. Sabine Bieberstein (KU Eichstätt-Ingolstadt) zu einer zweiwöchigen Studienexkursion ins «Heilige Land» auf.
Die erste Woche verbrachte die Gruppe in Jerusalem. Das Quartier im Herzen der Altstadt ließ den Orient von Anfang an «hautnah» erlebbar werden und ermöglichte es, die «Heilige Stadt» täglich zu Fuß zu erkunden. Dabei entfaltete sich die Geschichte der Stadt von den Anfängen in der frühen und mittleren Bronzezeit (FB I und MB II) bis zur Entstehung und Ausgestaltung der Heiligen Stätten des Judentums, Christentums und Islam in Antike, Mittelalter und Neuzeit quasi vor den eigenen Augen, und Jerusalem wurde als «Erinnerungslandschaft» erfahrbar und «begehbar». Dabei erwiesen sich Pilgerberichte, verfasst von Pilgerinnen und Pilgern seit der Antike bis in die Neuzeit, als interessante Quellenbasis, um die Entstehungs- und Verlagerungsrozesse dieser Heiligen Stätten zu verstehen und nachzuvollziehen und der Eigenart der Heiligen Stätten auf die Spur zu kommen.
Natürlich kann niemand dieses Land besuchen, ohne sich mit der aktuellen spannungsvollen politischen Situation auseinander zu setzen. Auf Schritt und Tritt ist man mit den ungelösten Fragen des Landes konfrontiert. Begegnungen mit einem Vertreter der israelischen und einer Vertreterin der palästinensischen Bevölkerung intensivierten vielfältige Reflexions- und Disskussionsprozesse über die aktuelle gesellschaftliche und politische Situation des Landes.
Ausflüge führten von Jerusalem aus nach Betlehem und umliegende Dörfer sowie in die Schefela, der Hügellandschaft zwischen der Küstenebene und dem judäischen Bergland, u.a. die Heimat des Propheten Micha.
Über die Wüste Juda und das Tote Meer führte die Reise sodann nach Galiläa im Norden des Landes. Von dem Quartier am See Gennesaret aus wurden Stätten des Judentums, des Christentums und des Islam von Akko bis Safed erkundet, so dass die vielfältige Geschichte dieses Landes bis hin zur heutigen spannungsvollen Situation nochmals auf andere Weise deutlich und erfahrbar wurde.
Am 10. Oktober kam die Gruppe wieder wohlbehalten auf dem Münchner Flughafen an. Auch diese Exkursion wurde wieder auf großzügige Weise aus Mitteln der Studienbeiträge finanziell unterstützt und dadurch in dieser Weise erst ermöglicht.