ITB-Wissenschaftspreis für Eichstätter Geographie-Absolventin Claudia Bosch

Im Rahmen der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin ist Claudia Bosch, Geographie-Absolventin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), mit dem ITB-Wissenschaftspreis in der Kategorie „Beste Arbeit zur Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet worden. Betreut wurde ihre Abschlussarbeit zu nachhaltigem Tourismus in Mexiko vom Lehrstuhl für Kulturgeographie (Prof. Dr. Hans Hopfinger). Mit dem Preis würdigt alljährlich die Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft (DGT) in fünf Kategorien herausragende Arbeiten von Absolventen im Bereich Freizeit und Tourismus. Insgesamt wurden 51 Arbeiten aus 16 Ländern eingereicht. Drei der insgesamt fünf verliehenen Auszeichnungen gingen an englischsprachige Arbeiten aus Neuseeland, Südafrika und Großbritannien. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury aus 40 Vertretern aus Wissenschaft und Praxis in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle eingereichten Arbeiten werden in einem verdeckten Verfahren doppelt begutachtet.

Die Zertifizierung nachhaltiger Tourismusformen, mit welcher sich Claudia Bosch in ihrer Untersuchung beschäftigte, wird aktuell intensiv von internationalen Institutionen, Nichtregierungsorganisationen und Interessenverbänden gefördert. Zur Zielgruppe gehören dabei überwiegend Akteure aus „Entwicklungsländern“. Über die Zertifizierung soll nachhaltiges Handeln von Tourismusunternehmen gewährleistet werden. Am Beispiel der Region Chiapas in Mexiko hat Claudia Bosch den Prozess der touristischen Zertifizierung untersucht und auch kritisch beleuchtet. Dazu führte sie während eines dreimonatigen Forschungsaufenthaltes in Mexiko-Stadt und im lakandonischen Regenwald von Chiapas im Süden des Landes viele Interviews mit Vertretern von Regierungseinrichtungen, Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit und gemeindebasierten Tourismusunternehmen durch. Ausfindig machen wollte sie dabei, wie sich Nachhaltigkeitszertifikate auf die Entwicklung von strukturschwachen Regionen auswirken. Claudia Bosch richtete dabei ihr besonderes Augenmerk auf Probleme und Chancen, die den indigenen Bevölkerungsgruppen Mexikos durch den Zertifizierungsprozess entstehen.