Jahrestagung AK Patristik 2020 – aus aktuellem Anlass bis auf Weiteres verschoben!

Der Arbeitskreis Patristik (AK Patristik) dient als ein Forum des offenen Austauschs für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Patristik im deutschsprachigen Raum. Am Rande der „International Conference on Patristic Studies“ zu Oxford 1991 ins Leben gerufen, versammelt der Arbeitskreis über Konfessionsgrenzen hinweg Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Disziplinen (Theologen, Philologen, Historiker, Philosophen u. a.) und veranstaltet an wechselnden Orten Jahrestagungen unter einem jeweils speziellen Rahmenthema.

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Die nächste Jahrestagung des AK Patristik wird vom 20. bis 22. März 2020 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt stattfinden. Sie wird organisiert von Katharina Reihl (Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie) und Joachim Braun (Stiftungsprofessur Prinz Max von Sachsen für Theologie des Christlichen Ostens), in enger Abstimmung mit Stefan Pabst (Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie, Ruhr-Universität Bochum). Die Jahrestagung 2020 steht unter dem Rahmenthema „‚Grenzüberschreitungen‘ im antiken Christentum“ und versammelt 15 Referentinnen und Referenten aus den Fachbereichen Kirchengeschichte, Alte Geschichte, Fundamentaltheologie, Pastoraltheologie und Byzantinistik. Diese grundsätzlich interdisziplinär ausgerichtete Zusammensetzung war dem Organisationsteam sehr wichtig.

Grenzen sind meist nicht unmittelbar sichtbar. Im Laufe der Geschichte haben sie sich in verschiedensten Bereichen durch historisch-politische und sozial-gesellschaftliche Entwicklungen konstituiert. Zugleich sind sie wandelbar, sogar vergänglich. Die Funktion und Wirkung der Grenze ist immer ambivalent: Einerseits ordnet und strukturiert sie Lebenswirklichkeiten und verleiht so Orientierung; andererseits schafft sie zwar Zugehörigkeit (Inklusion), zugleich aber auch Trennung und Absonderung (Exklusion). Der Fokus der Tagung liegt auf verschiedenen „Grenzüberschreitungen“ im antiken Christentum, auf der historischen Dimension religiöser Transformationsprozesse.

Denn Grenzüberschreitungen sollen als ein prozesshaftes Geschehen, das durch seine innewohnende, potente Eigendynamik vielfältige und diverse Begegnungen und Transformationen ermöglicht, verstanden werden. Bewusst wird mit der zweifachen Bedeutungsebene des Begriffs „Grenzüberschreitung“ gespielt: In einer negativen Verwendung meint er, dass Grenzen verletzt bzw. gewaltsam gebrochen werden. In der positiven Deutung wird damit jedoch auch ausgedrückt, dass Grenzen verändert, verschoben und überwunden werden können.

Grenzüberschreitungen sind also komplexe Phänomene, die in großer Vielfältigkeit auftreten und unterschiedliche historische Prozesse (Ausbreitung des Christentums, Übersetzungen, Konzilsentscheidungen etc.) charakterisieren. In einem interdisziplinären Zugang sollen Grenzüberschreitungen in den folgenden fünf Bereichen gewinnbringend betrachtet werden: Raum und Zeit, Theologie und Religiosität, Askese und Mönchtum, Sprache und Kultur, Gesellschaft und Recht.

Das detaillierte Tagungsprogramm kann unter nachfolgendem Link heruntergeladen werden:
Tagungsprogramm