Jahrestagung der GOR-Arbeitsgruppe „Analytics“ im brigk in Ingolstadt

Die diesjährige Sitzung der GOR-Arbeitsgruppe Analytics fand am 4. Mai 2018 gemeinsam mit der GOR-Arbeitsgruppe „Fuzzy Systeme, Neuronale Netze und Künstliche Intelligenz“ in Ingolstadt statt. 60 Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft tauschten sich zu Themenschwerpunkten wie Artificial Intelligence und Datenschutz aus. Dabei kamen die Teilnehmer zu jeweils ungefähr einem Drittel von Großunternehmen, Forschungszentren/Startups und Universitäten.

Als Leiter der Arbeitsgruppe übernahm Prof. Dr. Thomas Setzer, Inhaber des Lehrstuhls für ABWL und Wirtschaftsinformatik an der WFI, die Begrüßung der Teilnehmer. Anschließend stellte Franz Glatz als Leiter des brigk den Gastgeber vor.

Dr. Michael Krause, BearingPoint, präsentierte den Sponsor. Er zeigte die Vorgehensweise des Unternehmens auf und gab Erfahrungen aus den Analytics-Projekten weiter. So brachte er beispielsweise die Verteilung des Aufwandes auf eine prägnante Formel: „80% des Aufwandes entstehen bis vernünftige Daten vorliegen“, also für Zugriffsrechte, Verständnis und Bereinigung der Daten. Und dies sei keineswegs ein einmaliger Aufwand, vielmehr müsse die Datenqualität durch Verankerung in der Organisation dauerhaft sichergestellt und Fehler beispielsweise direkt im Quellsystem behoben werden.

Die Keynote-Speech der Veranstaltung präsentierte Dr. Hans-Georg Zimmermann, Fraunhofer IIS. Er sprach unter der Überschrift „Artificial Intelligence and Neural Networks in Analytics“ über Möglichkeiten und Grenzen von AI und datengetriebener Ansätze.

Wie in den vergangenen Jahren wurde die Mittagspause von den Teilnehmern intensiv zum Networking genutzt. Im ersten Vortrag des Nachmittags skizzierte Ulrich Reincke, SAS, die Herausforderungen der Europäischen Datenschutzrichtlinie für Analysen von personenbezogenen Daten. Er beschrieb bestehende Unsicherheiten bezüglich der Interpretation des neuen Regelwerks und mögliche technische Lösungsansätze.

Anschließend sprachen Dr. Oliver Hönig und Axel Wahl, Robert Bosch Powertools, über „Analytics in Supply Chain Planning at Bosch Powertools“. Sie stellten anschaulich die Einbettung in die Organisation, einen datengetriebenen Lösungsansatz sowie den aktuellen Stand der Umsetzung dar.

Nach einer weiteren Kaffeepause starteten Benjamin Buchwitz und Prof. Dr. Ulrich Küsters, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, den Nachmittag mit einem Vortrag zum Thema „A time series based monitoring methodology to optimize purchase timing decisions“. Ziel ist es zu entscheiden, ob ein Kauf verschoben werden sollte um später einen niedrigeren Einkaufspreis zu nutzen. Dabei unterstellt die mathematisch aufwändige Arbeit, dass zum ersten Zeitpunkt, an dem der Preis unter den Ausgangspreis fällt, gekauft wird.

Sebastian Richter, Coral Innovation, stellte einen Ansatz zum „automatisierten Technologietransfer im digitalen Zeitalter“ vor. Anschließend sprach Mathias Quetschlich, AUDI AG, im letzten Vortrag des Tages über Machine Learning bei Bedarfsprognosen. Ziel ist es, zukünftige Aufträge bereits vor Bestelleingang beim Händler abzuschätzen.

Die Arbeitsgruppen möchten sich an dieser Stelle nochmals herzlichst bei BearingPoint für die freundliche Unterstützung bedanken. Auch die Gastfreundschaft und die angenehme Tagungsatmosphäre am brigk sei besonders erwähnt.