Sachsen-Anhalt und Bayern – zwei unterschiedliche Bundesländer, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Doch wer, wie die Studierenden des Masterstudiengangs „Innovation und Management in Journalismus und Medien“, genauer hinsieht, stellt bald fest, dass sich in Bayern viele Spuren von Sachen-Anhalt finden lassen. Aber wo verstecken sich diese Spuren und wie lassen sich diese der Öffentlichkeit bereitstellen?
Als eine von den Studierenden des Journalistik-Masterstudiengangs durchgeführte Studie zum Thema „Sachsen-Anhalt in Bayern“ das Ergebnis brachte, dass bayerische Bürger nur sehr wenig über ihre Nachbarn in Sachsen-Anhalt wissen, bot dies den Aufhänger für ein besonderes Projekt: ‚Anhalt's Punkte in Bayern‘. In Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Rundfunk soll mit einer Webseite eine Plattform geschaffen werden, die es dem Nutzer ermöglicht, durch multimediale journalistische Formate mehr über die Beziehung zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt zu erfahren.
Von der Konzeption über die Produktion bis hin zur Werbung übernahmen die Studierenden die gesamte Verantwortung für das Projekt, jedoch immer mit Unterstützung des MDRs, der vor allem technisches Know-How und finanzielle Mittel bereitstellt. „Die Zusammenarbeit mit dem MDR ist für die Studierenden eine große Chance.“, so Prof. Dr. Friederike Herrmann, die das Projekt ins Leben gerufen hat und den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite steht. „So landen ihre Arbeiten nicht einfach in einer Akte, sondern erreichen tatsächlich ein breites Publikum.“ Neben dem Mehrwert, der sich für die Studenten ergibt, wie beispielsweise das aktive Kennenlernen unterschiedlichster Formate und die Umsetzung im Online-Bereich, birgt ein solch großes, über zwei Semester angelegtes Arbeitsprojekt auch viele Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Bereits bei der Themenfindung zu Beginn musste einiges bereits im Vorfeld Recherchiertes fallen gelassen werden, obwohl man sich grundsätzlich an den klassischen Ressorts einer Redaktion orientierte. Kultur, Sport oder Politik – ein breites Themenspektrum bietet die verschiedensten Zugänge zur Fragestellung. So wurden Ossi-Stammtische in Bayern besucht, Brauchtumsgeschichten aufgedeckt, politische Zeitzeugen der Flucht befragt und Lebensmittel aus Sachsen-Anhalt im Freistaat sicher gestellt. All diese Beiträge wurden von den Studierenden eigenständig geschrieben, sowie gefilmt und geschnitten, um sie anschließend in innovativen Darstellungsformen wie Klick-Bildern, interaktiven Videos oder Scroll-Stories auf der Webseite bereitzustellen. Neben der Produktion stellt allerdings auch die Finanzierung eine Herausforderung dar, weil vor allem die weiten Fahrten zu Drehorten und der Kauf von Material oder Lizenzrechten kostenintensiv sind. Trotz der zeitaufwendigen Arbeit, auch neben den universitären Veranstaltungen, zieht Projektsprecherin Tanja Semet eine positive Bilanz: „Nicht nur wir haben Spaß an ‚Anhalt's Punkte in Bayern‘, auch die Nutzer der zukünftigen Webseite sollen Freude daran haben und über den Tellerrand hinausschauen.“
Wer schon einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit des Projektteams werfen möchte, kann dies auf deren Facebook-Seite tun: https://www.facebook.com/AnhaltsPunkteInBayern
Melanie Koller