Kardinal-Wetter-Preis für Doktorarbeit über Robotik und Künstliche Intelligenz in der Pflege

Wie verändern Robotik und Künstliche Intelligenz die Pflege – und was bedeutet das für die Würde des Menschen? Eine an der KU entstandene Dissertation hat sich mit dieser Thematik befasst. Die Theologin Dr. Alexandra Kaiser-Duliba erhält dafür nun den Preis für Junge Theologie.

Die Theologin Alexandra Kaiser-Duliba erhält in diesem Jahr den "Kardinal-Wetter-Preis der Katholischen Akademie in Bayern". Die Auszeichnung für „Junge Theologie“ ist mit 1500 Euro dotiert und wird Kaiser-Duliba für ihre herausragende Doktorarbeit zugesprochen, die sie an der KU verfasst hat. Die Arbeit trägt den Titel „Personalisiert – Entpersonalisiert. Ethische Beurteilung des Einsatzes von Robotik und Künstlicher Intelligenz in der Pflege anhand des Personkonzepts von Paul Ricœur“. Mit ihrer Promotionsschrift habe Kaiser-Duliba einen wichtigen Beitrag zur theologisch-ethischen Diskussion neuer technischer Möglichkeiten in der Pflege geleistet, heißt es in der Begründung. 

Der Bereich der Pflege stelle einen zutiefst menschlichen Akt dar, der zu jedem Zeitpunkt die Würde und Integrität des und der Einzelnen zu respektieren hat, heißt es in einer Zusammenfassung der Arbeit. Gerade dann, wenn körperliche oder geistig-kognitive Funktionen nicht (mehr) vollumfänglich vorhanden sind, stellten sich Fragen danach, was die Basis für das Personsein darstellt. In der Arbeit von Alexandra Kaiser-Duliba werden anhand des ganzheitlichen Personkonzepts von Paul Ricœur aus theologisch-ethischer Perspektive die Auswirkungen von Robotik und Künstlicher Intelligenz auf Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige untersucht. Betreuer der Dissertation waren der Moraltheologie Prof. Dr. Alexis Fritz und der Sozialethiker Prof. Dr. Udo Lehmann von der Universität Saarbrücken. Die Arbeit ist im Nomos-Verlag erschienen. Dr. Alexandra Kaiser-Duliba ist inzwischen wissenschaftliche Oberassistentin am Institut für Sozialethik der Universität Luzern.

Die Katholische Akademie in Bayern vergibt den Preis gemeinsam mit den Katholisch-Theologischen Fakultäten beziehungsweise Instituten der bayerischen staatlichen Universitäten und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt im jährlichen Wechsel. Er wurde 2008 zur Würdigung der Verdienste von Kardinal Friedrich Wetter als Protektor der Akademie und als Förderer der Theologe eingerichtet. Geehrt werden jährlich Dissertations- und Habilitationsschriften. Bereits zweimal waren Wissenschaftler der KU Preisträger: 2016 wurde der Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Marco Benini für seine Dissertation ausgezeichnet, 2010 der Fundamentaltheologe Dr. Florian Bruckmann für seine Habilitationsschrift. Die Verleihung findet in diesem Jahr am 10. November statt.