Genau hier setzt das Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der KU (KU ZLB) mit seinem Leitmotiv „KI verstehen – Zukunft gestalten“ an. Das KU ZLB verfolgt das Ziel, digitale Bildung als Zukunftskompetenz in Schule und Lehrkräftebildung zu verankern – werteorientiert, interdisziplinär und praxisnah.
Wie das gelingen kann, zeigt aktuell die Ausstellung „KI in der Kiste“ am Zukunftscampus der KU in Ingolstadt. Sie vermittelt mit mehr als 20 interaktiven Stationen Grundlagen, Anwendungen und Fragestellungen rund um Künstliche Intelligenz – und macht sie damit greifbar für Lernende und Lehrende. Die Exponate bestehen aus Holzkisten, die beim Aufklappen verschiedene KI-Aspekte beleuchten: von der Spracherkennung über Bilderkennung bis hin zu datengestützter Entscheidungsfindung. Eine Station lädt beispielsweise dazu ein, Alltagsgegenstände auf ihren KI-Bezug hin zu analysieren – etwa Smartwatches, Navigationsgeräte oder Streaming-Dienste.
Prof. Dr. Nadja Ray, Lehrstuhlinhaberin für Geomatik und Geomathematik am Mathematischen Institut für Maschinelles Lernen und Data Science (MIDS) der KU, eröffnete die Ausstellung am vergangenen Donnerstag mit einer Vernissage. Sie betonte, wie wichtig es sei, „Komplexität verständlich zu machen – nicht abstrakt, sondern konkret, anfassbar und lebensnah“.
Dr. Petra Hiebl vom Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der KU unterstrichen in einem Impulsvortrag, dass KI bereits heute ein zentrales Thema in der Lehrkräftebildung sei. „Es braucht mehr als reines Technikverständnis“, so Hiebl. „Lehrkräfte müssen in der Lage sein, mit Schülerinnen und Schülern auch über Datenethik, Transparenz und gesellschaftliche Auswirkungen von KI zu sprechen. Nur wer früh lernt, wie KI funktioniert, kann sich im digitalen Wandel sicher und souverän bewegen.“
Konkrete Bildungsbeispiele zeigen:
- In Schulprojekten analysieren Lernende die Funktionsweise von Empfehlungsalgorithmen in sozialen Medien – und reflektieren deren Einfluss auf Meinungsbildung.
- In Lehrerfortbildungen an der KU werden Tools zur Bilderkennung selbst ausprobiert – ergänzt um ethische Diskussionen zu Bias und Diskriminierung.
- In der Grundschule werden KI-Prinzipien mit altersgerechten Materialien spielerisch vermittelt – z. B. durch das Sortieren von Informationen nach einfachen Entscheidungsregeln.
Die KU verbindet technisches Wissen mit kritischem Denken, Werteorientierung und dem Ziel, Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Digitale Kompetenzen sollen nicht nur Fachwissen schaffen, sondern auch gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen – besonders für benachteiligte Gruppen. Frühzeitige KI-Bildung ist damit nicht nur Technikvermittlung, sondern auch eine Investition in demokratische Teilhabe und Zukunftsfähigkeit.
Laura Kovac stellte hierzu das Projekt Servus MINT vor, das MINT-Kompetenzen auf anschauliche und werteorientierte Weise vermittelt. Kinder und Jugendliche erfahren hier, wo ihnen KI im Alltag begegnet, was sie kann – und was nicht. Fachwissen wird mit ethischen Fragestellungen verknüpft: Wer entscheidet eigentlich in Algorithmen? Was ist fair? Und wem gehören unsere Daten? „Servus MINT“ steht damit exemplarisch für den interdisziplinären und menschenzentrierten Bildungsansatz der KU. Ziel ist es, gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und soziale Ungleichheiten durch frühzeitige Bildung zu verringern. Denn digitale Kompetenzen sind heute mehr denn je Schlüssel zu beruflichen Chancen und sozialer Gerechtigkeit.
Weitere Informationen zu KI und Bildung finden Sie mit einem 3-Teiler zu KI und Bildung unter dem Youtube-Kanal des KU ZLB: