Seit 2017 führt Jochner-Oette mit ihrem Team an der Professur für Physische Geographie/Landschaftsökologie und nachhaltige Ökosystementwicklung Beobachtungen zum Vegetationsbeginn im Hofgarten durch. Rund 100 der insgesamt 230 Bäume und Sträucher nehmen die Hilfskräfte der Professur genau unter die Lupe: Jeden dritte Tag notieren sie den Entwicklungszustand der Pflanzen und werten diese Daten aus.
Die Eichstätter Daten stimmen mit deutschland- und europaweiten Beobachtungen überein: Höhere Temperaturen verschieben die Jahreszeiten und verkürzen den Winter. Den Start des sogenannten Vorfrühlings markiert die Blüte des Haselstrauchs. Im Eichstätter Hofgarten war dies in den letzten Jahren im Schnitt am 7. Februar der Fall – in milden Wintern bereits im Januar. „Die Daten des Deutschen Wetterdiensts, der seit 1951 bundesweit Beobachtungen durchführt, zeigen, dass sich der Winter in den vergangenen Jahrzehnten um etwa 20 Tage verkürzt hat. Früher dauerte er rund 120 Tage, heute nur noch etwa 100“, sagt Jochner-Oette. Die Veränderungen sind nicht nur auf die Haselblüte beschränkt: Auch der Pollenflug weiterer Arten wie Esche oder Birke setzt früher ein. Die Forsythie, die ausschlaggebend ist für den Start des sogenannten Erstfrühlings, blüht laut den Daten des Deutschen Wetterdiensts heute im Schnitt 11 Tage früher als vor vierzig Jahren. Für den Hofgarten notierten Susanne Jochner-Oette und ihr Team den Beginn der Forsythien-Blüte in diesem Jahr am 19. März.