KU erhält als erste Unversität in Deutschland das Zertifikat „EMASplus“

Als erste Universität in Deutschland hat die KU das Zertifikat „EMASplus“ erhalten. Grundlage dafür ist die Etablierung eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements, das Ökologie, Soziales und Ökonomie umfasst. Nachdem die KU bereits im Jahr 2015 als erste Universität in Bayern ihr Umweltmanagementsystem nach EMAS (dem „Eco-Management and Audit Scheme“ der Europäischen Union) überprüfen ließ, ist die Universität mit dem neuen Zertifikat einen Schritt weiter gegangen: EMASplus erweitert das Umweltmanagement um eine soziale und ökonomische Perspektive. Damit verpflichtet sich die Katholische Universität dazu, ihre ökonomischen, ökologischen und sozialen Wirkungen regelmäßig systematisch überprüfen zu lassen und kontinuierlich zu optimieren. „So trägt die KU der Tatsache Rechnung, dass jede Institution durch ihr Handeln auf andere einwirkt und begreift Nachhaltigkeit als umfassendes Thema“, erklärt Prof. Dr. Ingrid Hemmer als Nachhaltigkeitsbeauftragte der KU. Der Umgang mit der Schöpfung sowie Nachhaltigkeit mit Blick auf die folgenden Generationen seien Themen, die sich aus dem Selbstverständnis als katholische Universität ergeben.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung als fester Bestandteil von Forschung und Lehre sowie aktiv betriebener Umweltschutz sind schon seit geraumer Zeit ein Thema für die KU. So wurde etwa in geeigneten Hörsälen und Seminarräumen intelligente Technik zur Heizungssteuerung installiert, die entsprechend der Belegung die Energiezufuhr regelt. Für den Alltagsbedarf kommt in Druckern und Kopierern ausschließlich Recyclingpapier zum Einsatz. Ihren Strom erhält die KU zu 100 Prozent aus regenerativen Energien; Wärme wird aus einem Mix von Biogas und Fernwärme bezogen, so dass die Universität nahezu vollständig auf fossile Energieträger verzichtet.

Für eine Zertifizierung nach EMASplus kommen im Sinne einer gesellschaftlichen Verantwortung jedoch noch weitere Faktoren zum Tragen: So wird die Einhaltung von Menschenrechten über eine Beschaffungsrichtlinie sichergestellt. Beim Kauf vom Büromaterialien, Möbeln oder technischer Ausstattung werden Lieferanten und Vertragspartner einbezogen, um ökologische und soziale Standards einzuhalten. Vor diesem Hintergrund ist auch das Engagement der KU für die Fairtrade-Initiative zu sehen. Einen Baustein im Themenfeld Menschenrechte bildet auch das Zentrum Flucht und Migration der KU. Dieses erforscht die Ursachen und Wirkungen von Flucht und Migration, bietet Bildungsangebote für Geflohene und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft, Lehre und Praxis. Hinzu kommen beispielsweise die studentische Hochschulgruppe von Amnesty International oder der Arbeitskreis Shalom, die laufend das Thema Menschenrechte präsent halten. 

Ein weiterer Aspekt für die Zertifizierung nach EMASplus sind gute Arbeitspraktiken für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KU. So engagiert sich die KU über die gesetzlichen Verpflichtungen zu Arbeits- und Gesundheitsschutz hinaus als familienfreundliche Hochschule, die es ihren Angehörigen erleichtern will, berufliche und familiäre Ansprüche besser miteinander zu vereinbaren. Zudem wird derzeit ein betriebliches Gesundheitsmanagement etabliert.

Auch faire Betriebs- und Geschäftspraktiken sind Voraussetzung für das EMASplus-Zertifikat. So wurde bereits 2015 ein Gleichstellungskonzept verabschiedet, das die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern im Wissenschaftsbetrieb zum Ziel hat, zudem beschäftigt sich die KU in Forschung und Lehre eingehend mit Fragen der Inklusion. Daneben besteht eine Ordnung für Standards guter wissenschaftlicher Praxis, über deren Einhaltung ein Beauftragter für die wissenschaftliche Selbstkontrolle wacht. 

Um auf die Interessen der Studierenden und deren Anliegen einzugehen, wird – neben laufenden Lehrevaluationen – jährlich ein Studienqualitätsmonitor durchgeführt. Hinsichtlich der Einbindung und Entwicklung der Gesellschaft – ein weiterer Faktor im Zertifizierungsprozess – verfolgt die KU das Selbstverständnis einer engagierten Universität, die den wechselseitigen Transfer zwischen Forschung und Gesellschaft vorantreiben will – etwa im Rahmen des Projektes „menschINBewegung“, bei dem KU gemeinsam mit der Technischen Hochschule Ingolstadt zu Fragen von Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Bürgerschaftlichem Engagement und Mobilität arbeitet.

Einen ausführlichen Einblick in das Engagement der KU rund um das Thema Nachhaltigkeit gibt der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht unter www.ku.de/nachhaltigkeit.