KU mit Podien, Workshops und Infostand beim Katholikentag
„Leben teilen“ – unter diesem Motto hat am verlängerten Wochenende rund um den Himmelfahrtstag der 102. Deutsche Katholikentag in Stuttgart stattgefunden. Zu der vom Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) organisierten Veranstaltung kamen dieses Mal rund 27.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Am Programm des fünftägigen Treffens, das insgesamt mehr als 1500 Einzelveranstaltungen umfasste, beteiligte sich auch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Wie auch in früheren Jahren präsentierte sich die KU mit einem Stand auf der so genannten Kirchenmeile. Über die Stuttgarter Innenstadt verteilt waren in Fußgängerzonen, auf Plätzen und in einem Stadtpark insgesamt rund 350 Zelte und Pavillons aufgebaut, in denen sich Bistümer, Hilfswerke, katholische Institutionen und Einrichtungen sowie Verbände und Gruppierungen der Öffentlichkeit und den Teilnehmern des Katholikentags vorstellten. Die Hochschulkommunikation und die Studierendenberatung informierten – unterstützt von engagierten Studierenden des Konvents und Mitarbeiterinnen der Fakultät für Soziale Arbeit – im Bereich „Wissenschaft und Bildung“ der Kirchenmeile über das Studienangebot der Universität sowie über deren Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit. An allen drei Tagen der Kirchenmeile war der Stand auf dem Stuttgarter Börsenplatz rege besucht. Am Glücksrad, das vor dem Zelt die Besucher anlockte, machten nicht nur Familien mit Kindern halt, sondern zuweilen auch Bischöfe und Weihbischöfe. An einem zweiten Stand informierten Dozierende und Studierende der Fakultät für Religionspädagogik gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Hochschulen in Benediktbeuern, Berlin, Freiburg, Mainz und Paderborn über ihr Studienfach.
Alexandra Ressel (rechts), Peggy Puhl-Regler und Dr. Peter Wendl (links) vom Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft mit Kardinal Reinhard Marx
Auch auf Podien und in Workshops waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der KU als Experten und Diskussionspartner beteiligt. So veranstaltete das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) gleich zwei „Werkstätten“. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Alexandra Ressel und Peggy Puhl-Regler boten einen Workshop mit dem Titel „Umziehen oder Pendeln? Umzug und Fernbeziehung als Familie gemeinsam gestalten“ an. Die Diplom-Pädagoginnen gaben dabei Paaren und Familien, die aus beruflichen Gründen zeitweise räumlich getrennt leben oder weite Strecken pendeln müssen, Tipps zur Gestaltung der Beziehung und dieser besonderen Lebenssituation. An der Veranstaltung nahmen auch Angehörige der Bundeswehr teil – mit der Militärseelsorge arbeitet das ZFG zum Thema Fernbeziehungen seit Jahren zusammen. Ein zweiter Workshop wurde von Dr. Peter Wendl, wissenschaftlicher Projektleiter am ZFG, durchgeführt. Unter dem Titel „Liebe lebenslang teilen, bis dass der Tod uns scheidet? Wie der Umgang mit Lebenswenden entscheidend wirkt“ wurden die Hintergründe des Eheversprechens an den Erkenntnissen der empirischen Sozialforschung gemessen. Daran anschließend erarbeitete Wendl gemeinsam mit den Teilnehmenden elementare Kompetenzen, damit Lebenswenden als Paar und Familie gelingend gestaltet werden können.
Workshop der Theologischen Fakultät mit Prof. Dr. Ulrich Feeser-Lichterfeld (KathO), Prof. Dr. Katharina Karl und Prof. Dr. Martin Kirschner (KU) sowie Prof. Dr. George Augustin (Hochschule Vallendar)
Die Theologische Fakultät der KU veranstaltete im Haus der Wirtschaft einen Workshop mit dem Titel „Theologie studieren in Diversität“. Auf einem Podium, das von Prof. Dr. Martin Kirschner (Lehrstuhl für Theologie in den Transformationsprozessen der Gegenwart) moderiert wurde, saßen neben seiner Fachkollegin Prof. Dr. Katharina Karl auch der Dogmatiker Prof. Dr. George Augustin von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar sowie der Theologe und Psychologe Prof. Dr. Ulrich Feeser-Lichterfeld von der Katholischen Hochschule NRW. Studierende, die an dem Workshop teilnahmen und für Erfahrungsberichte auf dem Podium platznehmen konnten, berichteten von ihren Erfahrungen mit Diversität im Theologiestudium – nicht nur in Bezug auf ihr Alter, Geschlecht bzw. Geschlechtsidentität, sondern auch etwa hinsichtlich ihrer Einstellungen zu aktuellen kirchenpolitischen Fragestellungen. In den Statements wurde deutlich: In den Lehrveranstaltungen und im studentischen Alltag gestaltet sich das Leben von Diversität und das Anerkennen von „Anderen“ nicht immer konfliktfrei. Insbesondere prallten bei Diskussionen immer wieder liberale und konservative Einstellungen zu theologischen und kirchenpolitischen Fragen aufeinander. Studierende äußerten auch den Wunsch nach mehr interdisziplinären Inhalten und einer stärkeren Vernetzung der Theologie mit anderen Fächern.
KU-Pastoraltheologin Katharina Karl trat als Referentin auch in einem ökumenischen Podiumsgespräch auf, das von der Alt-Katholischen Kirche in Stuttgart veranstaltet wurde. Thema waren hier „Frauen in Leitung der Kirche“. Ein weiterer Workshop mit Beteiligung Karls, der von den Salesianern Don Boscos in einem großen Zirkuszelt veranstaltet wurde, stand unter der Überschrift „Leben teilen, Glauben erleben, Grenzen überschreiten“. Prof. Dr. Christoph Böttigheimer, Inhaber des Lehrstuhls für Fundamentaltheologie an der KU, trat als Keynote-Speaker auf in einem Podium zum jüdisch-christlichen Dialog mit dem Titel „Wovon sollen wir erlöst werden? Hoffnungsperspektiven für eine Menschheit ohne Erbsünde“.
Bischof Franz Jung (Würzburg) und der Leiter der Hochschulkommunikation, Dr. Christian Klenk am Infostand der KU
Ebenfalls beteiligte sich die Fakultät für Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit am Programm. Prof. Dr. Martin Schneider moderierte ein Podium der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen Diözesen mit dem Titel „Wenn das Lamm beim Löwen schläft – Schöpfungsutopien als Transformations-Wegweiser?“. Die Neutestamentlerin Prof. Dr. Sabine Bieberstein gestaltete eine Bibelwerkstatt zu "Junia und all die Anderen in Rom", ein Austausch zum Römerbrief. Und Svenja Stumpf, die an der KU Religionspädagogik studiert und sich als Vertreterin der Jugend beim Synodalen Weg engagiert, diskutierte in einem Podium unter anderem mit dem katholischen Jugendbischof Johannes Wübbe und der Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der evangelischen Kirche, unter der Überschrift „Kirche und junge Menschen 2042“ über die Frage, wovon junge Menschen träumen und ob Kirche darin einen Platz hat.
Ein Großes Podium in der Stuttgarter Liederhalle organisierte Dr. Christian Klenk, Leiter der Hochschulkommunikation, für die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands, der er als Vorstandsmitglied angehört. Auf der Bühne diskutierten, moderiert von Joachim Frank, unter anderem Kardinal Reinhard Marx in seiner Funktion als Medienbischof, der SWR-Intendant Kai Gniffke und die Publizistin Beatrice von Weizsäcker zum Thema „Von der Sprachlosigkeit zu neuer Sprachfähigkeit. Wie kann die Kirche ihre Botschaft (mit-)teilen?“ In einem spannenden Impuls nahm der Journalist Philipp Gessler den Kirchenjargon auseinander. Das Podium gehörte mit knapp 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den besucherstarken Veranstaltungen des Katholikentags.