KU-Präsidentin Gien erneut nominiert als „Hochschulmanagerin des Jahres“

Zum zweiten Mal in Folge ist die Präsidentin der KU, Prof. Dr. Gabriele Gien, für die bundesweite Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres“ nominiert worden. Verliehen wird diese vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) gemeinsam mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ auf Grundlage eines mehrstufigen Auswahlverfahrens. Gien gehört zu den sechs Finalistinnen und Finalisten des diesjährigen Wettbewerbs. Die Preisträgerin oder der Preisträger wird am Vorabend der Berliner Veranstaltung „Zeit für Bildung“ bekanntgegeben, die am 1. Dezember stattfindet.

Präsidentin Gien gelingt es aus Sicht der Jury durch partizipative Führung im Team, mit Transparenz, Kommunikation und wertschätzendem Umgang eine gemeinsame Vision und kohärente Strategie für die KU zu entwickeln und in einem engagierten Transformationsprozess zu verankern. In der datenbasierten Vorauswahl schneidet die KU nach Angaben des CHE hervorragend ab. Dies zeige, dass Gien die KU trotz nicht immer einfacher Governancestrukturen in eine sehr gut positionierte Universität überführt hat. Beim Thema Nachhaltigkeit könne sie auf eine solide Basis an der KU aufbauen. Trotzdem habe Gien dem Prozess noch einmal entscheidenden Schub gegeben und stehe für das sehr anspruchsvolle Ziel der Klimaneutralität in 2025, lobt die Jury.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume gratuliert zur Nominierung: „Neue Stiftungsverfassung, tolle Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln, herausragendes Betreuungsverhältnis! Diese beeindruckenden Kennmarken zeigen: Präsidentin Prof. Dr. Gien ist eine echte Macherin. Die Nominierung ist eine tolle Anerkennung und verdiente Bestätigung ihrer Arbeit. Herzlichen Glückwunsch und toi, toi, toi fürs Finale!“

„Teamspirit, Vertrauen und Loyalität sowie fachliche Diversität prägen unsere Hochschulleitung“, sagt Gabriele Gien und führt weiter aus: „Persönliches Beziehungsmanagement und eine werteorientierte Führung, die den Menschen mit seinen Stärken in den Mittelpunkt stellt, bilden sich in unseren gemeinsam entwickelten Führungsleitlinien ab. Die DNA einer katholischen Universität fordert gesellschaftliche Verantwortung und den beschriebenen Führungsstil geradezu ein.“
    
Ihre Kolleginnen und Kollegen beschreiben sie als „wertschätzend, integrativ, klug und motivierend“, zitiert das CHE aus entsprechenden Befragungen. „Präsidentin Gabriele Gien treibt den positiven und zielgerichteten Wandel der KU unablässig voran – unter großer Beteiligung und Vernetzung aller Statusgruppen und in intensiver und verlässlicher Teamarbeit der Hochschulleitung“, heißt es weiter.
    
„Seit meiner ersten Amtszeit versuche ich die Vision einer ,Engaged University‘ mit einem starken Third Mission Ansatz partizipativ in einem konsequenten Transformationsprozess umzusetzen“, so Gien. Strategische Meilensteine sind sowohl in Forschung als auch in der Lehre sowie im Transfer dazu bereits umgesetzt: Interdisziplinäre Forschungs- und Transferzentren zu zentralen gesellschaftlichen Themen wurden entwickelt. In Studium und Lehre wurden Servicelearning und ein Studium.Pro als zentrale Elemente in alle Studiengänge integriert und Lernformate auf forschendes Lernen ausgerichtet. Das Pro steht dabei für Profil, Profession und eine sich für die Gesellschaft engagierende Wissenschaft. Es soll den Studierenden einen fächerübergreifenden Diskurs und Kooperationen mit Bildungspartnern in der Region ermöglichen.
    
Teil der Strategieentwicklung ist die fokussierte Beteiligung an Ausschreibungen im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung wie etwa sieben Tenure Track Professuren des BMBF unter dem von der KU gewählten Leitthema „Für eine am Menschen orientierte, digitale Gesellschaft“. Es gelang zudem, dass die KU im Programm „Innovative Hochschule“ als einzige Hochschule in Bayern zum zweiten Mal gefördert wird. Mehrfach schon wurde die KU für ihre Initiativen zu mehr Umweltverträglichkeit ausgezeichnet. 2010 wurde Nachhaltigkeit in der Stiftungsverfassung verankert. 2013 zeichnete die Deutsche UNESCO-Kommission das Nachhaltigkeitskonzept der KU als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aus. 2015 wurde die KU als erste Universität in Bayern nach dem europäischen Öko-Audit EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) und 2017 als Fairtrade-University zertifiziert. „Präsidentin Gabriele Gien hat begonnen, eine Universität zu gestalten, in der Nachhaltigkeit fest im Leitbild, im Profil und im Alltag verankert ist. Sie hat wesentlich dazu beigetragen, dass die KU 2019 als erste und einzige Universität in Deutschland das EMASplus-Zertifikat der EU erhielt“, zitiert das CHE Kolleginnen und Kollegen in der Leitungsebene.
    
Ziel der KU ist es, ab 2025 klimaneutral zu sein. Der Weg sei geebnet, aber die Umsetzung erfordere weiterhin ein klares Commitment der Hochschulleitung und wahrnehmbare Vorbilder seitens der Leitungsebene, betont Gien. Um alle Statusgruppen einzubinden und die externen und internen Aktivitäten zu bündeln, wurde als ein Knotenpunkt ein Green-Office eingerichtet. Für die interdisziplinär Forschenden wurde das KU.Sustainability Research Lab gegründet. Künftig sollen die Themen Nachhaltigkeit und Transformation in Lehre und Weiterbildung in einer eigenen fakultären Struktur gebündelt werden.
    
Die Nominierten für die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres 2022“ wurden in mehreren Stufen ermittelt. Über eine datengestützte Vorauswahl wurden Hochschulen identifiziert, die eine besonders starke positive Entwicklungsdynamik aufweisen. Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden alle 33 identifizierten Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis befragt. Als weitere Perspektive wurden die Kollegen und Kolleginnen in der Leitung sowie die jeweiligen Hochschulratsvorsitzenden zur Führungsleistung ihrer Hochschulleitungen und zum Zusammenspiel im Team befragt, dabei wurden auch Legitimation und Akzeptanz von Führungsentscheidungen betrachtet. In die Befragungen wurde die strategische Führung im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit einbezogen. Alle Ergebnisse waren Grundlage für die Entscheidung der Jury zur Nominierung der sechs Finalist*innen. Die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres“ wird bereits seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung DIE ZEIT und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
    
Zur Person
Prof. Dr. Gabriele Gien (60) ist seit 2016 Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Zuvor sie war sie von 2014 an Interimspräsidentin bis zur Ernennung als Präsidentin im Oktober 2016. Im Jahr 2021 wurde sie erneut einstimmig als Präsidentin wiedergewählt. An der LMU München studierte sie Germanistik, Kunstgeschichte und Pädagogik. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Leseforschung, kreative Schreibprozesse und die internationale Lehrerbildung.

Weitere Informationen zur Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres 2022“ finden sich auf der Homepage des CHE.