Das Projekt ‚Kulturaustausch mit Ungarn‘ wurde vom Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Seit einigen Jahren wird es gemeinsam vom Germanistischen Institut der ELTE und der Professur für Theorie und Didaktik der Geschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Prof. Dr. Waltraud Schreiber) organisiert. Die dabei verfolgten Ziele sind besagter Kulturaustausch und eine Zusammenarbeit im Bereich der bilingualen Lehrerausbildung. Durch die Teilnahme an universitären Veranstaltungen bzw. Hospitationen und Unterrichtsversuchen an Schulen entsteht für die Studierenden die Möglichkeit zum Austausch mit Lehrern, Schülern, Studenten und Wissenschaftlern. Dieser blieb auch in diesem Jahr nicht auf die Arbeit beschränkt, sondern wurde auch wieder auf Freizeitaktivitäten, beispielsweise auf die Teilnahme am Lehrer-Volleyball-Team der Maria-Ward-Mädchenrealschule ausgeweitet.
Um einen Eindruck von der Lehrerausbildung an der KU zu erhalten, besuchen die ungarischen Gäste entsprechende Lehrveranstaltungen. Dabei berücksichtigen sie besonders solche Kurse, die sich mit der Verknüpfung von Theorie und Praxis, sowie der Förderung historischer Kompetenz befassen. Das Schulpraktikum umfasst bewusst Hospitation und eigenen Unterricht in den verschiedenen Schularten an der Grundschule am Graben, der Maria-Ward-Mädchenrealschule und dem Gabrieli Gymnasium (alle Eichstätt). Neben den geschichtlichen Inhalten und deren Vermittlung sammeln die Praktikanten Erfahrungen mit Methoden und Medieneinsatz, Unterrichtsstilen und der Planung von Unterricht. Gleichsam geht es um interkulturelle Erfahrungen, etwa den Vergleich von ungarischem und deutschem Geschichtsunterricht. Besonders auffällig fand Petrovics Nándor, dass „in Bayern neben den innovativen Lehrmethoden auch dauerhafte Elemente beibehalten werden.“ Jordán Olivér Petröcz bemerkte, „dass die Lehrer die Schüler im Gymnasium zur Fragestellung motivieren und die Annährung der Themen oft neuartig und spielerisch“ sei. Im Unterricht dürften „Schüler nicht nur antworten, sondern sich eine Meinung bilden.“
Zu Beginn der Herbstferien erhielten die Ungarn im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst in München einen Überblick über das bayerische Schulsystem und führten Gespräche mit Mitarbeitern des Ministeriums.
Csaba Hajas zieht als Fazit in der dritten Woche: „Ich bin fest davon überzeugt, dass ich viele Methoden verwenden werde, die ich mir in Deutschland angeeignet habe.“