Nachdem aus zwei philosophischen Seminaren zur Einführung in das Denken Meister Eckharts (Kloster Weltenburg 2014 und 2015) und einer Tagung in der Akademie des Bistums Mainz (2016) das Buch Meister Eckhart als Denker (hg. von Wolfgang Erb und Norbert Fischer) hervorgegangen ist, soll sich ein weiteres Seminar dem Denker Eckhart (ca. 1260-1328) zuwenden, wie er sich in einem recht frühen Text der Jahre 1294-1298 präsentiert (mit 23 §§).
Eckharts Denken war durch die Prozesse in Köln und Avignon zwar nicht völlig unterdrückt, hatte aber eine abgeschwächte Wirkung. Eckhart gehört immer noch nicht zu den allgemein beachteten Denkern, sondern gilt als Mystiker, was nüchternen Lesern den Zugang erschwert. Seine Texte lassen sich dennoch auf die großen Philosophen bis in die Gegenwart beziehen. Also kann man mit Georg Steer den »Aufbruch Meister Eckharts ins 21. Jahrhundert« erhoffen und in unserer ›dürftigen Zeit‹ an ihm arbeiten.
Die Leitung teilen sich Norbert Fischer, Manfred Gerwing und Pater Walter Senner OP (Angelicum, Rom), der in wichtigen Publikationen den Kontext der ›Reden der Unterscheidung‹ erhellt hat. Dem Seminar liegt der Text Josef Quints und die Übersetzung zugrunde, die Norbert Fischer für die Philosophische Bibliothek Meiner vorbereitet und im Anschluß an das Seminar in der ›Philosophischen Bibliothek Meiner (Hamburg) erscheinen soll.