Nachhaltigkeit durch Service Learning

Für die Bewältigung der Klimakrise, zur Beseitigung von Armut, Hunger und Ungleichheit auf der Welt tragen

auch Universitäten und Hochschulen eine Verantwortung. Welchen Beitrag speziell die Verknüpfung von studentischem Engagement mit Hochschullehre leisten kann, um eine nachhaltige Transformation voranzubringen, untersucht ein Verbundprojekt.

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, können Universitäten und Hochschulen nicht nur Lösungsansätze erforschen, sondern auch junge Menschen dazu befähigen, eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Damit Hochschulen diese Ansprüche erfüllen können, werden neue Ansätze und Transformationspfade benötigt, die vermeintliche Grenzen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft überwinden und zum gegenseitigen Transfer von Erfahrungen und Wissen zwischen Wissenschaft und gesellschaftlicher Praxis beitragen. Und auch innerhalb der Hochschule ist es im Sinne transformativer Wissenschaft nötig, Lösungen zur Überwindung der Grenzen zwischen Forschung und Lehre, verschiedenen Statusgruppen sowie einzelnen Fachrichtungen und Verwaltungsbereichen zu entwickeln, indem integrierende Ansätze erprobt und umgesetzt werden.

Wie dies gelingen kann, das erforscht die KU gemeinsam mit der Universität Vechta, der Universität Bremen, der Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg und dem „netzwerk n“ im Rahmen des Projektes „Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen“ (Senatra). Gefördert wird es über drei Jahre hinweg vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Service Learning oder auch „Lernen durch Engagement“ bezieht Studierende in aktive, gesellschaftlich relevante und kollaborative Lernprozesse ein und zeichnet sich durch eine Unterstützungsleistung (Service) und das gleichzeitig stattfindende Reflektieren und Lernen (Learning) aus. Dabei findet zudem ein gegenseitiger Lernprozess statt – sowohl zwischen Studierenden als auch zwischen den Projektpartnern und den Studierenden. An der KU wird die eigene Universität die Kooperationspartnerin der Studierenden sein.

„Die Projekte der KU werden sich an ihrem Nachhaltigkeitskonzept orientieren und sollen zu dessen Umsetzung beitragen. Dabei arbeiten Studierende gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen der Universität an Projekten, die zu einer nachhaltigeren Hochschule beitragen“, erklärt Projektmitarbeiterin Ann-Kathrin Bremer. Dies entspreche dem Ansatz, die Gesamtinstitution zu Fragen von Nachhaltigkeit in den Blick zu nehmen. Die KU hat sich hierbei Ziele in den Handlungsfeldern Governance, Forschung, Lehre, CampusManagement/Betrieb, Studentische Initiativen und Engagement sowie Transfer gesetzt.

Durch ihre Beteiligung erhalten die Studierenden Gelegenheit, organisatorische Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit mit anzustoßen, als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu wirken und in einem erfahrungsbasierten Lernprozess Wissen und Handlungskompetenzen erwerben. Dazu gehört auch, auf Basis eines theoriegeleiteten Handelns Spannungsfelder der nachhaltigen Entwicklung direkt zu erfahren und zu hinterfragen. Diese können dann kritisch reflektiert und analysiert werden, um Möglichkeiten und Grenzen praktischen Nachhaltigkeitshandelns zu erkennen und wissenschaftsbasiert innovative Transferlösungen zu entwickeln. Ein wesentliches Merkmal von Service Learning ist die Kombination von formalem Lernen im Seminarkontext und informellem Lernen während der Projektarbeit. Diese verschiedenen Lernprozesse werden durch Reflexion miteinander in Beziehung gesetzt.