Im Beitrag von Johannes Gückel, Teodor Gabriel Crainic und Pirmin Fontaine wird untersucht, welche ökonomischen und ökologischen Einsparpotenziale sich durch eine Kooperation von Logistikdienstleistern in zweistufigen City-Logistiksystemen ergeben und wie diese Einsparungen den einzelnen Akteuren fair zugeordnet werden können. Dazu wird die taktische Planung eines solchen Systems als gemischt-ganzzahliges lineares Programm modelliert, das eine Service-Network-Design-Formulierung auf der ersten Ebene mit einer Vehicle-Routing-Formulierung auf der zweiten Ebene integriert.
Zur Lösung größerer, praxisrelevanter Instanzen entwickeln die Autoren eine zweistufige Large Neighborhood Search-Metaheuristik, die die Entscheidungen beider Ebenen effizient miteinander verknüpft. In einer umfangreichen numerischen Studie zeigen die Ergebnisse, dass durch die Zusammenarbeit der Logistikdienstleister durchschnittliche Kosteneinsparungen von 26,9 % erzielt werden können – insbesondere durch Kooperationen auf der ersten Ebene.
Darüber hinaus wird untersucht, wie sich die entstandenen Einsparungen mithilfe einfacher proportionaler und spieltheoretischer Allokationsverfahren (u. a. Shapley-Wert) fair auf die beteiligten Partner verteilen lassen. Die Analyse zeigt, dass insbesondere kleinere Anbieter überproportional von einer Kooperation profitieren, was die Bedeutung transparenter Kostenverteilungsmechanismen für stabile Partnerschaften unterstreicht.
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