Die ersten sechs Semester umfassen vor allem die schon bisher bekannten theoretischen Inhalte sowie die Praxisausbildung im Klinikum im Rahmen der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Zusätzlich finden in dieser Phase bereits einige Vorlesungen und Seminare an der Universität an, um die Studierenden in das wissenschaftliche Arbeiten einzuführen. Nach diesem dreijährigen ersten Studienabschnitt, in dem die Teilnehmer zudem eine Ausbildungsvergütung erhalten, sind die Studierenden bereits voll ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger. Im zweiten Studienabschnitt arbeiten sie dann bereits etwa die Hälfte der Arbeitszeit im Klinikum und wenden dort ihre erlernten Kenntnisse an, während sie gleichzeitig ihr Studium fortsetzen und nach weiteren fünf Semestern mit Bachelorarbeit und Prüfungen schließlich erfolgreich abschließen können.
„Die Pflege ändert sich immer mehr. Sie bekommt immer mehr Aufgaben und immer mehr Verantwortung übertragen. Dem tragen wir mit dem neuen Angebot Rechnung“, erklärt Wolfgang Lamprecht, der Leiter des BBZ. Eine wissenschaftliche Ausbildung an einer Hochschule sei auch in Pflegeberufen sehr sinnvoll, erklärt Studiengangssprecher Prof. Dr. Stefan Schieren von der Fakultät für Soziale Arbeit an der KU. „Den Pflegebereich kann man organisatorisch, aber auch in der Tätigkeit am Patienten auch aus wissenschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Perspektive betrachten. Jede wissenschaftliche Ausbildung zielt darauf, eigenständig Verantwortung zu übernehmen, selbst zu erkennen, welche Aufgaben zu erledigen sind, und selbstständig Entscheidungen zu treffen“, erklärt Schieren. Das wolle man durch die umfangreiche wissenschaftliche Ausbildung auch in der Pflege erreichen. Gerade in Zeiten des Ärztemangels könne die Pflege so mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen und werde gleichzeitig als Berufsfeld attraktiver, so Schieren.
Neben den pflegerischen Tätigkeiten sollen die Studierenden wissenschaftliches Arbeiten, aber vor allem auch theoretische Grundlagen der Pflege und der Pflegewissenschaften sowie medizinische, psychologische, soziologische und rechtliche Grundlagen lernen sowie wichtige Managementkenntnisse aneignen. Denn die seien bereits heute, noch mehr aber in Zukunft etwa im Bereich des Fallmanagements gefragt. Der neue Studiengang soll den angehenden Pflegekräften im Sinne einer Aufwertung ihres Berufes neue Perspektiven bieten und gleichzeitig den zunehmenden Bedarf an pflegerisch wie auch in Management- und Führungsaufgaben gut ausgebildeten Pflegekräften decken helfen.
Der Studiengang „Pflegewissenschaft“ startet am 1. Oktober. Bewerbungen können beim BBZ sowie über die Homepage der KU bis zum 15. Juli eingereicht werden.
Weitere Informationen zum Studiengang unter www.ku.de/swf.