Ehemals getrennte Angebote wie Zeitung und Zeitschrift, Hörfunk und Fernsehen wachsen über neue Internetportale auf inhaltlicher, organisatorischer und technischer Ebene zusammen. Tageszeitungen präsentieren in ihrer Onlineausgabe Videos und kommunizieren mit ihren Lesern über soziale Netzwerke, Rundfunkanstalten liefern im Internet Programm ergänzende Servicetexte. „Das Berufsbild der Journalisten hat sich enorm gewandelt. Das Recherchieren und Produzieren von Beiträgen für mehrere Medienkanäle gehört heute zum Standard“, sagt Journalistikprofessor Klaus Meier. Journalisten müssten nicht nur die Technik beherrschen, sondern schon bei der Themenfindung und Recherche an die crossmediale Präsentation denken.
In Eichstätt werden die angehenden Journalisten schon immer für alle Medienbereiche ausgebildet. Dafür stehen ein TV-Studio, zwei Radiostudios sowie eine Lehrredaktion zur Verfügung.
Im neuen Crossmedia-Labor können nun am selben Arbeitsplatz journalistische Inhalte für Print, Rundfunk und Online aufbereitet werden. Es wird hauptsächlich in der journalistischen Praxisausbildung eingesetzt. Im Sommersemester werden Studierende eine Zeitschrift, eine Fernsehsendung, ein Onlineportal und eine iPad-Ausgabe zum Thema „Heimat“ produzieren. Die Dozenten können sich in den Redaktionssitzungen jederzeit auf einen der studentischen Arbeitsplätze schalten, um Hilfestellungen zu geben. Ebenso können die Bildschirminhalte von beliebigen Arbeitsplätzen zu Demonstrationszwecken auf großen Monitoren an der Wand angezeigt werden. Als Experimentierlabor wird der Newsroom auch für Forschungszwecke eingesetzt. Studierende des Masterstudiengangs „Management und Innovation in Journalismus und Medien“ werden hier neue Formate entwickeln und testen.
Der neue Redaktionsraum hat 13 Computer-Arbeitsplätze, die mit der professionellen Videoschnitt-Software „Avid Media Composer“, einem Audioschnittprogramm sowie Software für die Fotobearbeitung und die Zeitungs- und Zeitschriftenproduktion ausgestattet sind. Als Content-Management-System für Onlineportale kommt Wordpress zum Einsatz, das auch mit geringen Programmierkenntnissen den Aufbau von Internetseiten ermöglicht. Die Arbeitsplätze sind über einen Server untereinander und mit den schon bestehenden Schnittplätzen im Medienhaus des Studiengangs verbunden, sodass die Studierenden von jedem Arbeitsplatz auf ihre Projekte zugreifen können. Die Ausstattung wird ergänzt durch acht neue Kamera-Ausrüstungen für Dreharbeiten im Außeneinsatz. An einem separaten Arbeitsplatz können journalistische Angebote für Smartphones und den Tabletcomputer iPad produziert werden.
Das Projekt wurde im Rahmen eines speziellen Förderprogramms von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) begutachtet und befürwortet. Die Kosten teilen sich der Freistaat Bayern und die KU.
Der Studiengang Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt besteht seit 1983 und wurde bisher von rund 500 Studierenden erfolgreich abgeschlossen. Im sechssemestrigen Bachelor-Studiengang Journalistik werden jedes Jahr 50 Studienplätze vergeben, im viersemestrigen Master-Studiengang stehen 20 Studienplätze zur Verfügung. Start ist jeweils zum Wintersemester, Bewerbungen sind bis 15. Juli möglich. Am 16. Juni findet von 10 bis 17 Uhr an der KU ein Tag der offenen Tür statt, an dem auch das Medienhaus der Journalistik besichtigt werden kann.
Weitere Informationen unter www.journalistik-eichstaett.de.