Neues Gesicht an der Fakultät

Seit 1. November darf die Fakultät Prof. Dr. Martin Schneider als neuen Kollegen begrüßen. Er vertritt die Professur für Moraltheologie. Im Interview stellt er sich kurz vor:

DP: Lieber Herr Schneider, herzlich willkommen an unserer Fakultät. Möchten Sie uns etwas über Ihre Person und Ihren beruflichen Werdegang erzählen?

Prof. Dr. Martin Schneider: Die Vertretungsprofessur in Eichstätt anzunehmen ist für mich ein sehr persönlicher Schritt. Ich bin nicht weit von Eichstätt in Seuversholz aufgewachsen. Hier sind also meine Wurzeln, auch meine kirchlichen. In Eichstätt, Frankfurt und München studierte ich Theologie, Philosophie und Soziologie. In meiner Dissertationsschrift führte ich das Konzept der „räumlichen Gerechtigkeit“ in den ethischen Diskurs ein. Seit 2000 bin ich theologischer Grundsatzreferent des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, daneben seit 2011 an der Katholischen Stiftungshochschule München, Abt. Benediktbeuern. Am Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der LMU München reflektiere ich in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Markus Vogt ökologische und wirtschaftsethische Fragestellungen.

DP: Sie waren ja bereits für unsere Fakultät als Lehrbeauftragter tätig. Wie haben Sie die KU und unsere Fakultät erstmals kennengelernt?

Prof. Dr. Martin Schneider: Die Katholische Universität kenne ich schon aus meiner Schulzeit in Eichstätt. Bereits zu dieser Zeit habe ich die Bibliothek der KU genutzt und schätzen gelernt. Auch aus den ersten vier Semester meines Theologiestudiums in Eichstätt ist  mir der familiäre und persönliche Charakter der Universität positiv in Erinnerung.

DP: Was gefällt Ihnen an Eichstätt?

Prof. Dr. Martin Schneider: Immer wenn ich in der Eichstätter Gegend zu Besuch bin, schätze ich das zufällige Treffen von alten Bekannten. Eichstätt hat Flair, durch die Universität auch eine gewisse Diversität - ein guter Ort für soziale Kontakte, aber auch für soziale Lernprozesse.

DP: Trotz des ungewöhnlichen Corona-Semesters: worauf freuen Sie sich besonders und wo möchten Sie Ihre Schwerpunkte setzen?

Prof. Dr. Martin Schneider: Das Plus der KU, die räumliche und soziale Nähe, kann in Zeiten von Corona nur teilweise erlebt werden. Aber auch im digitalen Raum erlebe ich interessierte und diskussionsfreudige Studierende. Aktuell beschäftige ich mit einer „Ethik der Resilienz“. Ein unter dieser Überschrift laufendes Habilitationsprojekt kann ich hoffentlich bald abschließen. Die andere große Herausforderung ist die Klimakrise. Es gibt viel zu reflektieren - vor allem gibt es viel zu tun. Nicht wenige der aktuellen ethischen Herausforderungen hängen damit zusammen, dass wir nicht ins Handeln kommen. Dazu beizutragen, auch weil der christliche Glaube dazu drängt, ist mir ein wichtiges Anliegen.