Neues Werkzeug bereitet Studierende der Sozialen Arbeit zielgerichtet auf den Berufsalltag vor

Ein Studium der Sozialen Arbeit ebnet den Weg in unzählige Berufe. Daher sind die Kompetenzen, die das Studium vermittelt, sehr komplex und divers. Der Bachelor-Studiengang für Soziale Arbeit an der KU hat nun die Zusammenarbeit mit Partnern, die den Studierenden Einblicke in den beruflichen Alltag bieten, noch stärker auf die notwendigen Kompetenzdimensionen ausgerichtet. In einem Praxiszirkel wurde gemeinsam mit diesen Kooperationspartnern eine Methode entwickelt, die den Studierenden hilft, ihr Praxissemester effektiv zu nutzen.

Gruppenbild des Praxiszirkels

Mathias Schmitt, Beauftragter für die praktischen Studiensemester, klickt beim Abschlusstreffen des Praxiszirkels durch die aufwändige Excel-Anwendung. Gemeinsam mit 18 Kooperationspartnern, die alle Bereiche der praktischen Ausbildung abdecken, hat er dieses Werkzeug in den vergangenen Monaten entwickelt. Beim Treffen mit am Tisch: Kirsten Weber vom Amt für Familie und Jugend Eichstätt, Melanie Kroneck vom Amt für Soziales Flucht und Integration Ingolstadt, Stephanie Wölk vom Caritas Kinderdorf Marienstein, Sigrid Specht vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Caritasverbands Neuburg-Schrobenhausen, Eva Schröttle von der Erziehungs- und Familienberatung in Eichstätt, Nicole Drexl von der Erziehungs- und Familienberatung Eichstätt sowie Joachim Bolanz von den Lebenshilfe Werkstätten der Region 10. Gemeinsam testen sie ein letztes Mal das Ergebnis ihrer Arbeit, bevor es im Wintersemester 2025/2026 an der Katholischen Universität in die Anwendung geht.

Mit Hilfe dieses Instruments können die Studierenden digital und interaktiv die Ziele und Erfolge ihrer Praxisphase, die im fünften Semester im Studienplan steht, festlegen und dokumentieren. In vielen gemeinsamen Sitzungen hat die Arbeitsgruppe zu jeder Kompetenzdimension Bereiche festgelegt und diese in konkrete Lernergebnisse überführt. Die Studentinnen und Studenten legen nun vor ihrem Praxissemester je zwei Lernergebnisse pro Kompetenzdimension fest. Insgesamt müssen acht Lernergebnisse dokumentiert werden. Die vier Kompetenzdimensionen sind Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz. Ein Lernergebnis kann dann beispielsweise in der Dimension Fachkompetenz und im Kompetenzbereich Organisationswissen sein, dass der Studierende die Netzwerkpartner und Schnittstellen innerhalb und außerhalb der Praktikumsstelle kennt. 

Je besser die Studierenden auf die individuellen Anforderungen ihrer Praxisstelle vorbereitet sind, umso effektiver können sie das entstandene Tool nutzen, da sie schon vor Beginn des Praxissemesters passende Ziele auswählen können. Daher bereitet die KU ihre Studierenden mit einer Vielzahl an Kursen und Veranstaltungen auf das Praxissemester vor. So gibt es eine Praxisbörse, bei der die Studierenden mögliche Institutionen und Einrichtungen für ihre 20 Praxiswochen kennenlernen können. Darüber hinaus werden in verschiedenen Modulen die Praxisstellen und ihre Aufgaben vorgestellt. Auch während des Praxissemesters bleiben Universität, Studierende und Praxisstellen im Austausch, um den Kompetenzerwerb möglichst effektiv zu steuern. Falls sich dennoch erst während des Praxissemesters herausstellt, dass ein Lernergebnis nicht sinnvoll gewählt ist, kann die Auswahl noch angepasst werden. Schließlich soll es vor allem darum gehen, dass die Praxiswochen einen echten Erkenntnisgewinn bieten. 

Im Wintersemester 2025/2026 werden die ersten Studierenden das Werkzeug testen. Schon jetzt sind sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Praxiszirkels einig, dass sie sich auch dann weiter treffen wollen, um das entstandene Tool zu evaluieren und stetig zu verbessern.