Inhalt des Vortrages:
Unser Planet – unser gemeinsames Haus – steckt in der Krise. Bei diesen Worten, die ja schon oft in der Geschichte der Menschheit ihre Anwendung fanden, denken die meisten von uns wohl zunächst an die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit, vornweg dem Klimawandel. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch schnell deutlich, dass der Verlust von Arten, die Übersättigung unserer Böden mit Stickstoff und Phosphor, die Verschmutzung der Meere und Kontinente durch Plastik und auch der Klimawandel wechselwirksam mit einer weitreichenden sozialen Krise einhergehen, die sich durch eine stets größer werdende, ungerechte Verteilung von Wohlstand auszeichnet. Dieser Umstand hat nun verstärkt die Religion dazu bewegt, in seltener Einmütigkeit ihre Stimmen zu erheben und in Sache gesellschaftlichen Umbruchs rhetorisch mobil zu machen. Die Frage, die sich dabei konkret stellt, ist, welche Rolle der Religion in einer globalen gesellschaftlichen Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit zukommen kann, sollte, oder muss. Der Vortrag stellt sich dieser Frage und versucht, darauf Antworten zu finden und zur Diskussion zu stellen.
Der Referent:
Oliver Putz ist Affiliate Scholar am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), Potsdam, wo er zur Rolle der Religion in einer gesellschaftlichen Transformation hin zu mehr sozial-ökologischer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit forscht. Bevor er ans IASS kam, war er Assistant Professor für Religion und an der Santa Clara University in Kalifornien. Oliver Putz promovierte 1998 an der Freien Universität Berlin in Biologie und 2015 an der Graduate Theological Union, Berkeley (USA) in Theologie. Seine Forschungsinteressen umfassen Theologie und Naturwissenschaft, Ökotheologie, theologische Anthropologie, Theologie der Tiere und das Leid in der Natur als Herausforderung einer modernen Theodizee.
Hier finden Sie den Link zum Institut für Nachhaltigkeit Potsdam (IASS), an dem Herr Putz beschäftigt ist.