Offener Brief Klimaneutraler Hochschulbetrieb 2040 – STS unterzeichnet mit

Mehr als 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bayerischer Universitäten und HAWs haben einen von bayerischen Regionalgruppen der Scientists for Future initiierten Offenen Brief „Klimaneutraler Hochschulbetrieb 2040“ unterzeichnet. Darin fordern sie die Staatsregierung auf, den Universitäten und HAWs einen schnellen Reduktionspfad zu ermöglichen und die Rahmenbedingungen zu schaffen, im Jahr 2040 einen klimaneutralen Hochschulbetrieb durchführen zu können. Unter den Unterzeichnenden befinden sich über 400 Professorinnen und Professoren und 300 Postdocs. Die School of Transformation and Sustainability der KU Eichstätt-Ingolstadt ist bei den Mitunterzeichnenden dabei.

Wichtige Forderungen:
1. Gebäude: Wenn Bayern mit allen Hochschulen klimaneutral werden möchte, benötigt es dringend eine konsequente Ausrichtung der Baumaßnahmen für das Ministerium für Wissenschaft und Kunst auf Gebäudeerhalt, Bestand und Umbau mit energetischer Sanierung anstatt Abriss und Neubau. Für die notwendigen Neubauten ist die Vorbildfunktion des Staates durch eine neue (Um-)Baukultur mit einer Lebenszyklusanalyse und nachhaltigen Baumaterialien unerlässlich.

2. Mobilität: Es ist notwendig, dass der Freistaat die Kommunen und Verkehrsunternehmen bei der exzellenten Anbindung der Hochschulen an den Umweltverbund (Radwege und ÖPNV) stärkt, hochschulnahe Wohnangebote schafft und für den verbleibenden Individualverkehr mit der Möglichkeit des Ladens von Elektrofahrzeugen am Arbeits- und Ausbildungsort die Abkehr von fossilen Brennstoffen beschleunigt.

3. Beschaffung: Der Freistaat muss gegenüber den Universitäten und HAWs die Möglichkeit klarstellen und ausweiten, sowie Anreize schaffen, Beschaffungskriterien und Ausschreibungsregeln klimafreundlich zu gestalten.

4. Ernährung: Die Studierendenwerke sollen ermutigt und dabei unterstützt werden, eine sogenannte „Planetary Health Diet“ mit fleisch- und zuckerreduzierter Ernährung oder pflanzenbasierte Ernährung mit klimaschonenden Lebensmitteln in Bio-Qualität in den Mittelpunkt ihres Angebotes an Hochschulen zu stellen.

5. Dienstreisen: In Zukunft sollten für Emissionen, die durch Dienstreisen anfallen und die nicht unter Europäische Emissionshandelsmechanismen fallen, also beispielsweise bei internationalen Flugreisen, die verbleibenden Emissionen vollständig durch einen Erwerb und anschließende Löschung von Europäischen Emissionshandelszertifikaten ausgeglichen werden.

Vollständiger Wortlaut + Zeichnerliste:
https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/s4f/de/top/5001/brief.php

Statistikseite zu Hochschulen und Gruppen:
https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/s4f/de/top/5001/stat.php