Mit welchem Ziel fördert die KU Promovierende und Forschende in der Qualifikationsphase durch zentrale Angebote?
Dr. Magdalena Schönweitz: Wir vom Team Akademische Karrieren am Zentrum für Forschungsförderung ergänzen die fachliche Förderung durch die wissenschaftlichen Führungskräfte auf einer fakultätsübergreifenden Ebene durch Angebote, die beispielsweise den Kompetenzaufbau und -ausbau auf überfachlicher Ebene unterstützen. Ziel ist es natürlich, den Personen, die wir hier an der KU wissenschaftlich ausbilden, optimale Rahmenbedingungen für die Qualifikationsphase zu bieten und so einen Beitrag zu bestmöglichen Karrierechancen in der Wissenschaft und darüber hinaus zu leisten.
Welche Rolle spielen die Themen Wissenstransfer, Internationalität und Interdisziplinarität am Beginn einer wissenschaftlichen Karriere?
Für uns im Bereich Akademische Karrieren steht immer erst einmal die fachliche Exzellenz im Vordergrund. Das heißt, wir unterstützen mit Angeboten in den Kompetenzfeldern Wissenschaftliche Methoden, Wissenschaftliches Schreiben, Präsentation und Kommunikation sowie Projektmanagement und Selbstorganisation alles, was das Thema Forschen betrifft. Immer ausgehend vom Forschungsthema spielen dann auch die Themen Wissenstransfer, Internationalität und Interdisziplinarität eine Rolle. Natürlich gibt es Forschungsthemen, die besonders gute Anknüpfungspunkte in den Bereich Transfer haben, beispielsweise, wenn sie in Kooperation mit Unternehmen oder zivilgesellschaftlichen Akteuren durchgeführt werden. Dann ist es besonders wichtig, mit allen, die sich beteiligt haben, die Forschungsergebnisse zu teilen.
Wir versuchen unsere Forschenden in der Qualifikationsphase dabei zu unterstützen, ihre Forschungsthemen adäquat an andere Gruppen heranzubringen und dabei auch Spaß zu haben. Hierfür haben wir in der Vergangenheit beispielsweise Formate wie den Filmwettbewerb „90 seconds“ durchgeführt. In diesem werden Promovenden und Postdocs dazu eingeladen, ihr Forschungsthema, das ja in der Regel sehr komplex ist, in einem Video von 90 Sekunden leicht verständlich auf den Punkt zu bringen.
Welche Formate zur Förderung Promovierender und Forschender in der Qualifikationsphase gibt es momentan an der KU?
In unserer Arbeit geht es nicht darum, dass wir uns am Reißbrett etwas ausdenken, sondern, dass wir die konkreten Bedarfe und Wünsche unserer Zielgruppe aufgreifen. Wir probieren gerne neue Formate aus und versuchen auch auf kurzfristige Bedarfe von Promovenden und Postdocs zu reagieren. Seit fünf Jahren führen wir jedes Jahr den Young Researchers Day durch. Dieser war am Anfang eher ein Informationstag, in den letzten zwei Jahren haben wir ihn mit den Themen Internationalität und Interdisziplinarität stärker in Richtung Karriere entwickelt.
Darüber hinaus organisieren wir basierend auf einer Zielgruppenbefragung jedes Jahr ein umfangreiches Workshop-Programm. Trainings im Bereich Präsentation und Kommunikation gehören immer dazu. Für viele Einsteigerinnen und Einsteiger in die Promotion ist die Teilnahme an einer ersten internationalen Tagung ein großer Schritt. Gerade für Personen, die vielleicht ein bisschen introvertierter sind, ist unser Trainingsangebot dann sehr hilfreich, um sich auf die ungewohnte Situation vorzubereiten.
Im letzten Wintersemester haben wir mit den Coffee Lectures ein eher informelles Format von etwa einer dreiviertel Stunde ausprobiert, in dem wir für verschiedene Themen sensibilisieren. Ganz zentral sind auch unsere Beratungsangebote rund um das Thema Qualifikation und Karriereentwicklung. Diese Gespräche sind auch eine wichtige Inspirationsquelle für die Weiterentwicklung unserer Angebote.
Inwiefern gibt es auch Angebote für Masterstudierende?
Wir sind derzeit dabei, unsere Aktivitäten im Übergang vom Master in die Promotionsphase zu verstärken. Durch die Mundpropaganda an den Lehrstühlen und Professuren kommen immer mal wieder Personen in die Beratung, die gerade mit ihrer Masterarbeit beginnen und überlegen, ob die Promotion eine Option sein könnte. Solche frühzeitigen Anfragen sind für uns eigentlich der Idealfall. Hier wollen wir unsere Aktivitäten verstärken.
Welche Rolle spielt das Transformation Summer Camp?
Das Transformation Summer Camp leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass wir als kleine Einrichtung international sichtbar werden. Solche Veranstaltungen sind eine ausgezeichnete Gelegenheit, bei der die KU sich auch als hervorragender Standort für die Promotions- oder Postdoc-Phase präsentieren kann. Hier können wir zeigen, dass es bei uns sehr gute Rahmenbedingungen gibt und dass die KU eine sehr gute Alternative zu den bekannten großen Einrichtungen ist. Wer die jeweiligen Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler der KU kennengelernt hat und ein persönlicheres Miteinander schätzt, für den ist die KU auch für die Qualifikationsphase eine Option. Dass dies funktioniert, belegt die Tatsache, dass eine internationale Teilnehmerin des Transformation Summer Camps inzwischen Mitglied im DFG-Graduiertenkolleg „Practicing Place“ geworden ist. Das ist ein schöner Erfolg.