Feingefühl, Kreativität, Belastbarkeit: Auf einer „Matchingcard“ kreuzten die rund 50 Studierenden zunächst an, welche drei Eigenschaften am besten auf sie zutreffen. Darauf aufbauend wurden sie anschließend von einer von vier örtlichen sozialen Einrichtungen für eine „Fallwerkstatt“ ausgewählt. Die beteiligten Einrichtungen entsprechen dabei vier der fünf Schwerpunkte, die der Studiengang Soziale Arbeit in Eichstätt anbietet: Die Justizvollzugsanstalt Neuburg-Herrenwörth steht für die Gefährdetenhilfe, die Beratungsstelle Pro Familia Ingolstadt e.V. für die Bereiche Jugendsozialarbeit und außerschulische Jugendbildung, die Erziehungsberatung Ingolstadt vertritt die Erziehungs- und Familienhilfe und die Offene Hilfe Regens Wagner Neumarkt Nord den Schwerpunkt Gesundheit, Alter und Behinderung.
Jede Einrichtung bearbeitete im Rahmen der Praxisbörse mit ihren Studierenden ein Fallbeispiel. Auch wenn der Fall konstruiert war, so sollte er die Beteiligten dennoch in der ganzen Breite des Faches fordern. Und das gelang mit einer komplizierten Familienkonstellation – inklusive Straffälligkeit, Teenager-Schwangerschaft, Drogenmissbrauch, gesundheitlichen Problemen und weiteren Überraschungen. Die Studierenden hatten sich bereits im Vorfeld intensiv mit dem Fall beschäftigt, sodass sie auf der Praxisbörse gleich durchstarten konnten, um die Arbeitsweise und die Zuständigkeiten der Partnereinrichtungen kennenzulernen. Zum Abschluss wurde im Rahmen einer „Helferkonferenz“ jede Perspektive beleuchtet, diskutiert und offene Fragen geklärt.
Match or no match? Das anschließende Get together mit Pizza und Getränken wurde, wie auch die Praxisbörse, von den Studierenden selbst organsiert. Hier konnten sich Partner aus der Praxis und Studierende näher kennenlernen. Die Einrichtungen nutzten die Möglichkeit auch gleich dazu, neue Praktikanten und Berufseinsteiger zu gewinnen. Die Praxisbörse der Sozialen Arbeit soll künftig einmal jährlich in dieser Form stattfinden – immer im Sommer. Auch der Schwerpunkt der interkulturellen und internationalen Sozialarbeit wird dann integriert. Die Fakultät ist offen für weitere Einrichtungen und Institutionen, die sich an diesem Format beteiligen möchten.