Bis zu zwanzig Wissenschaftlerinnen „mit ausgewiesenen Kompetenzen“, die auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften als Hochschullehrerinnen oder Juniorprofessorinnen tätig sind, bilden gemeinsam das Ökonominnen-Netzwerk, wie es von Seiten des BMWK heißt. Für Prof. Dr. Dominika Langenmayr ist das neue Netzwerk eine große Bereicherung: „Ich beschäftige mich in meiner Forschung viel mit der Schnittstelle zwischen Staat und Wirtschaft. Es ist mir ein Anliegen, die Erkenntnisse aus der Forschung auch zu teilen und so zu einer besseren Wirtschaftspolitik beizutragen.“ Gleichzeitig sei es interessant zu sehen, welche Themen im Ministerium gerade diskutiert und weshalb in der Praxis bestimmte Maßnahmen nicht umgesetzt werden. „Dies bereichert auch meine Forschung.“
Das Ökonominnen-Netzwerk will die Diversität und die Gleichstellung der Geschlechter fördern: „Ich bin der Meinung, dass die wirtschaftspolitische Beratung davon profitiert, wenn Personen mit unterschiedlichen Hintergründen daran beteiligt sind. Gleichzeitig ist es für die volkswirtschaftliche Forschung wichtig, auch politisch relevante Fragestellungen zu adressieren. Daher profitieren beide Seiten, wenn neue Kontakte zwischen dem Ministerium und relativ jungen VWL-Professorinnen entstehen.“ Erste Themen, mit denen sich die VWL-Professorinnen auseinandersetzen wollen, sind strategische und geopolitische Abhängigkeiten der deutschen Wirtschaft sowie die Kommunikation von Wirtschaftspolitik. „Die Kommunikation kann zum Beispiel Inflationserwartungen verändern und so bei gleicher Wirtschaftspolitik zu unterschiedlichen Ergebnissen führen“, erklärt Prof. Langenmayr. Als Teil des Netzwerks kann sie das BMWK nun dabei unterstützen, solche „neuen Impulse für die Wirtschaftspolitik zu sammeln, für die Wirtschaftspolitik relevante Fragestellungen an die Wissenschaft zu übermitteln und Lösungsansätze diskutieren“.