Religion als Hilfestellung in aktuellen Überlebenskrisen?

Prof. Dr. Konrad Raiser, ehemals Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, thematisierte in seinem öffentlichen Vortrag „Religion – Macht – Hoffnung" an der KU die Rolle der Religionsgemeinschaften sowie das Verhältnis von Religion, Wissenschaft und Politik vor den Herausforderungen einer bedrohten Umwelt. Der Vortrag fand im Rahmen des „2. Günter-Altner-Gespräches“ statt, welches von Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Inhaber der Professur für Pädagogik an der Fakultät für Soziale Arbeit der KU, und dem Laudato Si‘-Projekt-Team der KU/VDW ausgerichtet wurde.

Das Günter-Altner-Gespräch stand unter der inhaltlichen Leitfrage „ÜberLeben in der Hand des Menschen? Oder doch mit Gottes Hilfe?“. Prof. Dr. Ulrich Bartosch betonte, dass Günter Altner als Biologe und Theologe wie kaum ein anderer naturwissenschaftliches Denken mit religiöser Wahrnehmung verbunden habe. WissenschaftlerInnen der KU, externe ExpertInnen und Gäste, sowie Studierende des Masterstudiengangs Soziale Arbeit, die sich vorab in einer Lehrveranstaltung intensiv mit verschiedenen Werken Günter Altners auseinandergesetzt hatten, kamen zusammen, um Impulse der Enzyklika Laudato Si’ im Hinblick auf das Werk und Denken Günter Altners zu reflektieren und zu diskutieren.

Die Tagung mündete im öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Konrad Raiser. Er unterstrich, dass die gegenwärtigen Krisen nicht aus einer rein wissenschaftlichen Perspektive zu betrachten und zu lösen seien, sondern unter Einbezug verschiedenster Zugänge wie Religion und Kunst – wie dies auch in Laudato Si’ und dem neuen Bericht des Club of Rome beschrieben werde. Es sei hilfreich, die Sichtweisen anderer Zugänge einzunehmen, gleichwohl sollten diese kritisch reflektiert werden. Am Ende ging der Referent auf das Thema Hoffnung ein. Laudato Si’ und der Bericht des Club of Rome sprächen beide eine zuversichtliche Sprache. Die Überwindung der Krisen gelänge aber nur mit einem langfristigen Bewusstseinswandel. Er forderte dafür zu einen verstärkten Dialog zwischen Wissenschaft und Politik sowie Wissenschaft und Religion auf.

Das Programm und weitere Informationen zum Günter-Altner-Gespräch und zum Laudato Si’-Projekt finden Sie unter www.laudato-si-transformation.de.