„Reporter des Jahres“ in Eichstätt zu Gast

Der Dresdner Journalist Ulrich Wolf wird am 20. Januar 2016 im "Journalistischen Kolloquium" bei der Eichstätter Journalistik zu Gast sein. Das Thema lautet: "Pegidas Erben - wie den Medien in Sachsen das Vertrauen entzogen wird und Journalisten zum Hassobjekt wurden". Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr im Kapuzinerkloster (KAP 209).

Ulrich Wolf hat vor 25 Jahren den Studiengang Journalistik in Eichstätt absolviert. Seit 2000 arbeitet er bei der „Sächsischen Zeitung“ in Dresden. Er „ist der Journalist Deutschlands, der sich am längsten und intensivsten mit dem Thema Pegida beschäftigt und von dessen Recherchen viele nationale Medien profitieren." So heißt es in der Begründung der Jury, die Ulrich Wolf im Rahmen des Preises „Journalisten des Jahres“ in der Kategorie „Reportage regional“ ausgezeichnet hat. Die „Journalisten des Jahres“ werden in mehreren Fachkategorien von der Branchenzeitschrift „medium magazin“ und einer 80-köpfigen unabhängigen Jury ermittelt. In der Begründung der "medium magazin"-Jury für Ulrich Wolf steht: „2015 war das Jahr, in dem Dresden nicht mehr als Elbflorenz glänzte, sondern zur Pegida-Stadt wurde. Ulrich Wolf hat Recherche dagegen gesetzt - und u.a. Lutz Bachmanns kriminelle Machenschaften aufgedeckt. Und er hat sich jeden Montag aufs Neue zwischen die Demonstranten gestellt - trotz unmittelbarer Drohungen gegen ihn persönlich.“

In Eichstätt wird Ulrich Wolf auf das gesellschaftliche Klima in der Ballungsregion Dresden eingehen: Welche Auswirkungen hat das im Alltag? Wie sieht die Spaltung einer Zivilgesellschaft aus? Außerdem betreibt er eine Ursachenforschung, die zum einjährigen Wirken von Pegida führt. Auch Übergriffe auf Journalisten (Stichwort: Lügenpresse), warum das fremdenfeindliche Klientel in Sachsen mit solidem Journalismus nicht mehr erreicht werden kann und warum die politische Landkarte im Osten der Republik bald der mancher Regionen in Frankreich gleichen wird, sind Themen, die Wolf in Eichstätt ansprechen will.