Sprachkurse für Flüchtlinge: Spender fördern studentisches Engagement

Familien mit kleinen Kindern, Alte und Junge - sie haben in ihrer Heimat alles hinter sich gelassen und sind nach teils monatelanger Flucht in der Eichstätter Erstaufnahmeeinrichtung angekommen. Diese ist seit vergangenen Oktober vorübergehende Herberge für Flüchtlinge aus Afrika oder dem Nahen Osten. Viele Studierende der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) engagieren sich seitdem insbesondere mit Sprachkursen, um den Neuankömmlingen den Start in ihrer neuen Umgebung zu erleichtern. Unterstützung erhalten sie dabei auch von verschiedenen Spendern.

So zum Beispiel von der Münchner Grundschule an der Waldmeisterstraße, die einen Weihnachtsbasar organisierte und einen Teil des Erlöses in Höhe von über 1300 Euro spendete, welche KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien nun symbolisch entgegennahm. Der Kontakt ergab sich über Lisa Hartl, die Soziale Arbeit an der KU studiert und für die Eichstätter Caritas Kinder-Sportkurse in der Erstaufnahmeeinrichtung anbietet. Ihre Mutter ist Lehrerin an der Münchner Schule und schlug die studentischen Sprachkurse als förderungswürdige Intiative vor. Eine weitere Spende in Höhe von 400 Euro steuerten die Mitarbeiter des Bereichs Produktmarketing und Vertrieb Amerika der Audi AG bei.  

14 Studierende der KU boten in der Vorlesungszeit laufend Deutschkurse in der Eichstätter Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge an, im Sommersemester wird es weitergehen. „Dabei müssen sie sich auf Sprachschüler einstellen, die in vielerlei Hinsicht sehr heterogen sind – vom Alter bis zur Herkunft: Im Unterricht sitzen sowohl siebenjährige Kinder als auch 45-jährige Ingenieure mit exzellenten Englischkenntnissen”, erklärt Christine Heimerer, die das Engagement aus der Studierendenschaft in der Erstaufnahmeeinrichtung koordiniert. Häufig gehe es nicht nur um das Vermitteln einer neuen Sprache, sondern auch um eine Alphabetisierung, da viele Flüchtlinge aus dem arabischen Raum stammten und zunächst an die lateinische Schrift herangeführt werden müssten. „Wir haben einen hohen Durchlauf, weil die Flüchtlinge nach kurzer Zeit auf dezentrale Unterkünfte verteilt werden. Erst dort haben sie offiziell Anspruch auf Sprachkurse. Unser Angebot in der Erstaufnahmeeinrichtung ist eine Vorstufe dazu”, so Heimerer. Und dafür benötigen die Studentinnen und Studenten laufend eine grundlegende Ausstattung: Blöcke, Stifte oder einen Beamer, mit dem Symbole, Szenen oder Gesten im Unterricht an die Wand geworfen werden können. Neben den Sprachunterricht engagierten sich weitere Studierende der KU noch auf andere Weise rund um die Erstaufnahmeeinrichtung: So entwickelte eine Gruppe Lehrmaterialien, eine andere konzipierte Willkommensmappen für die Flüchtlinge, die insbesondere anhand von Bildern wichtige Anlaufstellen für den Alltag – wie Behören, Einkaufsmöglichkeiten oder das Krankenhaus – vorstellt.