Alfred Bammesberger wurde am 25. September 1938 in München geboren. Nach dem Studium der englischen und französischen Philologie war er zunächst Gymnasiallehrer, ehe er sich mit einer Promotion, die er zu großen Teilen an der Yale University verfasste, sowie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg mit einer Habilitation über „Abstraktbildungen in den baltischen Sprachen“ für eine wissenschaftliche Laufbahn im Bereich der Indogermanistik und Allgemeinen Sprachwissenschaft qualifizierte.
1980 nahm Alfred Bammesberger einen Ruf nach Eichstätt als Professor für Englische Sprachwissenschaft an. Sein Lehrstuhl wurde später umbenannt in Englische und Vergleichende Sprachwissenschaft. Er betreute zahlreiche Qualifikationsschriften von der Habilitation bis zur Lehramts-Zulassungsarbeit und wurde von den Studierenden sehr geschätzt.
Als Wissenschaftler genoss Alfred Bammesberger höchste nationale und internationale Anerkennung durch seine überaus zahlreichen und breit gestreuten Veröffentlichungen zur historischen Sprachwissenschaft und Indogermanistik, Anglistik, Altgermanistik, Baltistik und Keltologie – darunter mehrere Standardwerke. Ein besonderes Interesse galt der Runologie, zu der er mehrere hochkarätige Forschungsprojekte durchführte. Zuletzt war er in leitender Funktion an dem u.a. an der KU durchgeführten und von der Union der Akademien geförderten Langzeitprojekt „Runische Schriftlichkeit in den germanischen Sprachen (RuneS)“ beteiligt. Auch wirkte er als Herausgeber der renommierten Zeitschrift „Historische Sprachforschung“.
2006 wurde Alfred Bammesberger emeritiert. Auch im Ruhestand forschte er – insbesondere zu Dialekten und Brauchtum. Sein letztes, 2023 veröffentlichtes Buch ist eine Grammatik seiner Heimatmundart Münchnerisch. Seine Verbundenheit zu seiner Wahlheimat Eichstätt zeigten zahlreiche Beiträge im Eichstätter Kurier zu philologischen und geschichtlichen Themen sowie zu besonderen Ereignissen im Universitätsleben.
Im Alter von 86 Jahren ist Alfred Bammesberger am 7. Januar 2025 verstorben. Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.