Studie der Katholischen Universität: Hallertau setzt weltweit Standards in der Hopfenwirtschaft

Die Hallertau ist ein wettbewerbsfähiger Standort, der eine Fülle von innovativen Unternehmen und Einrichtungen aufweist, die weltweit Standards in der Hopfenwirtschaft setzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Landkreis Pfaffenhofen in Kooperation mit dem Zentrum für Entrepreneurship der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) bei Vertretern der Hopfenwirtschaft durchgeführt hat. Die Befragten bescheinigten der Hallertau eine hohe Wettbewerbsfähigkeit. Insbesondere profitiere die Region von der Dichte des Netzwerks zwischen Hopfenpflanzern, Hopfenveredelung, industriellen Anlagenbau, Handel, Brauereien und touristischen Dienstleistern. Für die Studie wurden zwischen Oktober 2009 und Januar dieses Jahres Einrichtungen der Hopfenwirtschaft sowie angrenzender Branchen vom Anlagenbau bis zum Tourismus befragt.

Aufgrund ihrer hohen räumlichen Nähe können die Akteure Synergieeffekte verwirklichen. Diese betreffen einerseits die Teilhabe an branchenspezifischem Wissen, andererseits aufeinander abgestimmte und dadurch kostengünstige Kooperationen. „Hopfenbezogenes Wissen zirkuliert innerhalb der Region schnell“, erklärt Prof. Dr. Harald Pechlaner, Leiter des Zentrums für Entrepreneurship an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. „Dieses Wissen weist gegenüber anderen Standorten eine hohe Spezifität und damit Wettbewerbsrelevanz auf“. Die ansässigen Unternehmen und Verbände können auf dieses Wissen zurückgreifen und sehr nahe an aktuellen Fragestellungen eigene Entwicklungen vorantreiben und dadurch. selbst Trends setzen. Zudem verfügen sie über einen gemeinsamen Erfahrungsschatz, der kulturelle und historische Komponenten aufweist. Er führt dazu, dass Entscheidungen pragmatisch und ohne hohen Abstimmungsaufwand getroffen werden können und damit ökonomischen Prozessen in der Hallertau hohe Effizienz verleiht.

Allerdingssei festzustellen, dass die Stärken der Region ausschließlich in der Hopfenwirtschaft genutzt werden. „Lernprozesse zwischen den Unternehmen geschehen meist zufällig. Es ist davon auszugehen, dass eine stärkere Steuerung der Netzwerkprozesse zusätzliche Wachstumspotenziale erschließen könnte“, so Pechlaner. Darüber hinaus könnte das hopfenbezogene Wissen in weiteren Branchen zur Wertschöpfung beitragen. Denkbar sei dessen Übertragung auf den Tourismus oder die Gesundheitswirtschaft. Was den Tourismus anbelange, bedürfte es dazu jedoch der weiteren Profilierung der Region hinsichtlich ihrer kulturellen, gesellschaftlichen und werteorientierten Besonderheiten.

Die Hallertau stelle einen Wachstumskern dar, der hohe Dynamik entfalten kann. Dies bringe der Region und ihren Akteuren auch in überregionalen Zusammenhängen einen Vorteil. Die Hallertau könne beispielsweise in der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt ihre Netzwerkexpertise einbringen. Auf der anderen Seite könne die Region dort Partner finden, wo sie ihren eigenen Wissens- und Innovationsvorrat erweitere. „Denn erfolgreiche Regionen weisen neben interner Stärke immer auch die erfolgreiche Vernetzung nach außen auf“, sagte der stellvertretende Landrat des Landkreises Pfaffenhofen Anton Westner bei der Präsentation der Ergebnisse. Die enge Kooperation des Landkreises Pfaffenhofen mit der Region Ingolstadt habe damit hohe Zukunftsrelevanz.