Studierende der Sozialen Arbeit absolvieren Praktika in Südafrika, Tansania und Namibia

Innerhalb von acht Tagen besuchte Dr. Monika Pfaller-Rott als Beauftragte für die Praktischen Studiensemester des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) vier Praktikanten in drei afrikanischen Ländern. Von Kapstadt in Südafrika über Windhuk in Namibia bis nach Arusha in Tansania führte sie ihr Weg, um in der Mitte des Praktikumssemesters intensive Gespräche mit den Studenten und den Anleitern zu führen und die weiteren Lerninhalte anhand eines Kompetenzrasters festzulegen. „Der Fakultät für Soziale Arbeit ist es sehr wichtig, die Betreuung der Praktikanten und den Dialog mit den Praktikumsanleitern im Ausland zu etablieren“, erklärt Pfaller-Rott. Gleichzeitig konnte sie sich auch einen Einblick in einige der aktuellen sozialen Problemlagen Afrikas verschaffen.

Frauenbildungskurse in Massai-Dörfern am Rande der Tourismushochburg Arusha in Tansanias und die Mitarbeit in Alphabetisierungsprogrammen gehören zu den Hauptaufgaben von Susanne Mayer, die in einer von einer muslimischen Frau gegründeten und geleiteten NGO ihr Praktikum absolviert. Mayer lebte einige Wochen in dem Massai-Dorf und lernte so hautnah die rudimentäre medizinische Versorgung durch eine zum Projekt gehörige Krankenstation kennen. Die Sorge um AIDS-Waisen, die auch nach dem Tod der Eltern in ihren erbärmlichen Hütten weiter mit ihren Geschwistern in so genannten „Kinderhaushalten“ zusammenleben wollen, weil diese ihr vertrautes Lebensumfeld sind, ist eine der vielfältigen Aufgaben, denen sich Fabienne Kroiss ebenfalls in Arusha stellen muss. Zu ihrem Arbeitstag gehören auch AIDS Präventionskampagnen und die Organisation der Verteilung von Lebensmitteln im akuten Bedarfsfall nach klaren Bedürftigkeitskriterien. Doch es geht ihr auch um nachhaltige Unterstützung. So macht sich die junge Eichstätter Studentin, die auch den Studienschwerpunkt interkulturelle/internationale Soziale Arbeit belegt hatte, konzeptionelle Überlegungen, wie die Weiterführung in Form von landwirtschaftlichen Kursen aussehen könnte, damit die Hungernden sich im nächsten Jahr wieder selbst ernähren können. Kroiss ist Praktikantin im Uhai-Centre der Erzdiözese Arusha in Tansania, das auch vom Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt und von Misereor unterstützt wird.

Der Deutsche Basketballverband unterhält ein Projekt in Windhuk, der Hauptstadt Namibias, in dem sehr talentierte Jungen und Mädchen im Alter von 12 Jahren an eine Karriere als Basketballspieler herangeführt werden. Allerdings liegt die erste Priorität auf der Unterstützung beim Erwerb schulischen Wissens und so liegt es nahe, dass Lars Wiesner in seinem Praktikum zum einen das Lernzentrum des Projekts zu betreuen hat und sich vieler sozialer Probleme in Einzelfallgesprächen und Gruppenarbeit annimmt. Zum anderen kann er von seinem Anleiter, Frank Albin auch noch viel über den Zusammenhang von Sport und Jugendarbeit lernen. In den nächsten Phasen des Praktikums soll eine Intensivierung der Elternarbeit angegangen werden. Im südafrikanischen Kapstadt engagiert sich Sarah Jacob im ältesten Kinderhaus des Landes gemeinsam mit hoch qualifizierten einheimischen Sozialarbeitern für das Wohl von 44 Kindern, die aus allen Bevölkerungsgruppen stammen. Im SA Children´s Home finden sie ein strukturiertes Umfeld, Unterstützung bei den Hausaufgaben, bei Bedarf ärztliche Versorgung und kreative Freizeitmöglichkeiten. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben müssen alle Kinderhäuser im Land ihre Konzepte ändern und es ist für die angehende Sozialarbeiterin aus Deutschland eine große Chance, die Neuausrichtung zu beobachten und daran mit zu wirken. Kurz vor dem Abflug besuchte Dr. Monika Pfaller-Rott in Kapstadt zudem noch das Trainig Centre des Kolpingwerks Südafrika, in dem gegenwärtig noch keine Praktikanten der Fakultät für Soziale Arbeit tätig sind, die aber dort gute Voraussetzungen antreffen würden.