Summer Camp der KU denkt Gesundheit und Klimaschutz zusammen

Nachwuchsforschende aus aller Welt haben sich an der KU im Rahmen des Transformation Summer Camp zu aktuellen Fragen aus den Bereichen Klimaschutz und Gesundheit ausgetauscht. Die 20 internationalen Forscherinnen und Forscher kamen aus ganz Deutschland, Europa sowie verschiedenen Ländern anderer Kontinente nach Ingolstadt, um im Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der KU an eigenen Forschungsvorhaben zu arbeiten. Zu den Highlights des Programms zählte der Austausch mit den Medizinerinnen und Medizinern des Klinikums Ingolstadt. Das von der „Exzellenzstiftung Ingolstädter Wissenschaft – Ignaz Kögler“ geförderte Summer Camp fand bereits zum dritten Mal statt.

„Mir hat am Summer Camp besonders der Austausch mit internationalen Forscherinnen und Forschern gefallen, die an Fragen rund um Global Health und Well-Being interessiert sind. Es haben sich wahnsinnig interessante Gespräche ergeben zu Themen, die uns als globale Gesellschaft sehr beschäftigen“, erläuterte Nina Stratil, die sich am Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ) in Leipzig mit Biodiversität beschäftigt.
Während des sechstägigen Austauschprogramms boten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Disziplinen wie Philosophie, Pflegewissenschaft, Medizin und Medizinethik, Ökologie, Geographie, Wissenschaftsgeschichte und Wirtschaftswissenschaften Einblicke in die jüngsten Entwicklungen ihrer Forschungsfelder. Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen nicht nur für den Planeten, sondern auch für die Gesundheit der Menschen. „Gerade die Covid 19-Pandemie hat besonders drastisch vor Augen geführt, dass eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die an der Schnittstelle von Umwelt und Gesundheit entstehen, von besonderer Dringlichkeit ist“, so Dr. Thomas Metten, der das Camp für die KU organisierte. 

Vor diesem Hintergrund hat das Summer Camp 2025 ganz bewusst den Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit in den Fokus gerückt. Damit setzt die KU ein etabliertes Konzept fort: Das Summer Camp beschäftigt sich mit Themen, die an der Schnittstelle der großen Herausforderungen unserer Zeit liegen, die bisher aber noch zu wenig im Fokus der Forschung stehen. „Auf diese Weise möchten wir die Entstehung neuer, innovativer Forschungsansätze befördern und aktiv einen Beitrag zu einer gelingenden gesellschaftlichen Entwicklung leisten“, erläuterte KU-Präsidentin Gabriele Gien zum Auftakt. „Dass wir dazu Nachwuchsforschende aus Finnland, Griechenland, Frankreich, Mexiko, Vietnam oder Uganda zusammenbringen, ist gerade in einer Zeit der zunehmenden Krisen und Konflikte ein wichtiger Schritt für die internationale Verständigung.“
Die Teilnehmenden, die kurz vor Abschluss ihres Studiums stehen oder sich in der Anfangsphase ihrer Promotion befinden, erfuhren während des Summer Camps, welche Forschungsfragen etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen. Außerdem diskutierten sie auch ganz gezielt ihre eigenen Ideen und Projekte mit den Expertinnen und Experten. „Für mich war es absolut inspirierend, Menschen und ihre Forschungsideen von überall auf der Welt kennenzulernen. Das hat meine Augen wirklich geöffnet“, berichtete Vu Huong Mai Nguyen, vom Mary Immaculate College in Irland. Vizepräsident Prof. Dr. Jens Hogreve stellte zum Abschluss der Woche daher noch einmal heraus: „Das Forschungscamp ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie zur Förderung akademischer Karrieren. Keine andere Veranstaltung hat eine so starke interdisziplinäre und internationale Ausrichtung und richtet sich speziell an Absolventen und junge Forscher.“

Besuch im Klinikum Ingolstadt

Die Summer Camp Teilnehmenden besuchten das Klinikum Ingolstadt
Forschende tauschen sich im Klinikum Ingolstadt mit Medizinerinnen und Medizinern aus. v. l. Prof. Dr. Martina Nowak-Machen, Dr. Katharina Walther, Dr. Hans-Georg Palm, Dr. Thomas Metten

Ein Teil des Programms war für den Austausch mit Medizinerinnen und Medizinern des Klinikums Ingolstadt reserviert. Prof. Dr. Hans-Georg Palm, Prof. Dr. Martina Nowak-Machen, Dr. Katharina Walther und Jairo Jose Ferniza Garza boten den Teilnehmenden Einblicke in die Arbeit des Klinikums. Sie erläuterten, dass neben der Sorge um das Wohlbefinden des Patienten, das immer im Zentrum stehe, auch das Wohl der Mitarbeitenden in Medizin und Pflege wichtig sei. Diskutiert wurden aber auch Herausforderungen, die mit einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft entstehen. „Die Veranstaltung bot uns einen inspirierenden Austausch mit internationalen Studierenden und eröffnete im Rahmen einer spannenden Diskussion neue Perspektiven auf Chancen und Herausforderungen des Gesundheitswesens in Deutschland und weltweit“, sagt Prof. Dr. Hans-Georg Palm, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Ingolstadt, der das Summer Camp von Seiten des Klinikums organisierte.

Zum Abschluss des Research Camps präsentierten die Teilnehmenden die Ergebnisse des Arbeitsprozesses in einer wissenschaftlichen Posterausstellung. In die Erarbeitung der Poster gingen die Ergebnisse von Forschungswerkstätten und Workshops ein. Darüber hinaus stellten die Nachwuchsforschenden aber auch heraus, wie sie durch ihr wissenschaftliches Engagement aktiv zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen möchten. „Für mich war es eine wichtige Erfahrung, meine Ideen und mein eigenes Forschungsprojekt im Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen weiterentwickeln zu können“, resümierte Santiago Julio Urzúa. Der Soziologe aus Chile untersucht die Einflüsse des Umweltschutzes in Patagonien auf die dort lebenden Bevölkerungsgruppen, ihr kulturelles Erbe und ihren Lebensunterhalt. In der Abschlussdiskussion zeigte er auf, wie er seine Forschungsergebnisse künftig in Dialogrunden mit allen Betroffenen diskutieren möchte, um auch die Perspektiven derjenigen einzubeziehen, die in der Vergangenheit oftmals vernachlässigt wurden.

„Das Engagement der jungen Akademikerinnen und Akademiker für eine gelingenden gesellschaftliche Entwicklung hat mich beeindruckt“, stellte Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Vorstand der „Exzellenzstiftung Ingolstädter Wissenschaft – Ignaz Kögler“, im Gespräch heraus. „Ganz besonders freut mich, dass durch das Camp in Ingolstadt der Grundstein für ein internationales Netzwerk von Nachwuchsforschenden gelegt wird.“ Die Exzellenzstiftung hat bereits zum zweiten Mal die Umsetzung des Forschungscamps finanziert und damit die Einladung einer so internationalen Gruppe von Teilnehmenden ermöglicht. Die Organisation und Umsetzung des Summer Camps erfolgten dabei auch im Rahmen des durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ geförderten Projekts „Mensch in Bewegung II“.