Nach dem Rücktritt des damaligen KU-Präsidenten Rudolf Mosis leitete Hürten zwischen 1983 und 1984 die Universität stellvertretend bis zur Wahl von Präsident Nikolaus Lobkowicz. Dieser sagte bei einem Festakt zu Hürtens 60. Geburtstag im Februar 1988: „Wenn mir Herr Hürten nicht zur Seite gestanden wäre, hätte ich vermutlich mein Amt nach kaum einem Jahr aufgegeben.“ Hürten habe das ihm zeitweise anvertraute Schiff unbeschädigt durch schwierige Zeiten gelotst und viele Spannungen innerhalb der Universität ausgeglichen. Als 1993 der damalige Eichstätter Bischof Dr. Karl Braun das Komturkreuz des päpstlichen Silvesterordens mit Stern an Professor Hürten für seine wissenschaftlichen Leistungen und sein Engagement für die Katholische Universität verlieh, würdigte er ihn als Persönlichkeit, die um die Autonomie der Universität gekämpft habe „aus der Überzeugung heraus, dass nur eine Universität, die ihre Eigenständigkeit als Hochschule wahrt, der Kirche wirklich dienen kann“. Dabei sei er ein sanfter Rebell von gleichzeitig uneingeschränkter Loyalität zur Kirche gewesen.
Der aus Düsseldorf stammende Prof. Dr. Heinz Hürten studierte Geschichte und katholische Religionslehre an der Universität Münster; dort promovierte er 1955. Anschließend war er unter anderem für das Bistum Münster in der Erwachsenenbildung sowie als stellvertretender Direktor der Sozialakademie tätig; zudem arbeitete er als Dozent für Geschichte an der Schule der Bundeswehr für Innere Führung in Koblenz. Nach seiner Habilitation erhielt er 1970 von der Universität Bonn die „venia legendi“ für das Fach Mittelalterliche und Neuere Geschichte. Von 1972 bis 1977 lehrte und forschte Hürten an der Universität Freiburg. Er wurde 1989 als international anerkannter Wissenschaftler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.