Trauer um Ehrensenator Prof. Dr. Franz Knöpfle

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt trauern um Prof. Dr. Franz Knöpfle, langjähriger Vorsitzender des Stiftungsvorstandes und Ehrensenator der KU. Knöpfle verstarb am 2. September im Alter von 87 Jahren. Der Jurist und Volkswirt war als Nachfolger des Gründungspräsidenten Prof. Dr. Louis Perridon der erste gewählte Präsident der Universität Augsburg.

In einem gemeinsamen Nachruf von Stiftung und KU heißt es: „Durch seine kluge und engagierte Amtsführung, durch sein Augenmaß sowie seine Konsequenz hat sich Prof. Dr. Franz Knöpfle große und bis heute nachwirkende Verdienste um die KU erworben. Seine Verwurzelung im katholischen Glauben hat er auch hochschulpolitisch fruchtbar eingebracht.“ Die KU würdigte seine Verdienste im Jahr 2004 mit der Ernennung Knöpfles zum Ehrensenator.

Am 27. August 1926 in Lindau geboren, studierte Knöpfle nach dem Zweiten Weltkrieg in Freiburg i. Br. und an der LMU München Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Nach den Münchner Abschlüssen als Diplom-Volkswirt und Dr. jur., begann er seine berufliche Laufbahn 1953 in der bayerischen Staatsverwaltung, 1954/55 unterbrochen von einem Studium der Verwaltungswissenschaften an der Columbia University in New York und diversen Praktika bei verschiedenen amerikanischen Behörden und kommunalen Körperschaften. Während der folgenden elf Jahre, in denen er 1960 zum damals jüngsten Regierungsdirektor befördert wurde, war er u. a. persönlicher Referent bzw. Büroleiter der Ministerpräsidenten Hanns Seidel, Hans Ehard und Alfons Goppel.

1965 habilitierte sich Knöpfle an der LMU München für das Fach Staats- und Verwaltungsrecht, um im darauf folgenden Jahr auf einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht an Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer berufen zu werden. Seit 1969 war er Rektor dieser Hochschule, bis er 1972 dem Ruf an die neu errichtete Juristische Fakultät der Universität Augsburg folgte.

Zugleich mit dem Augsburger Lehrstuhl übernahm Knöpfle im Nebenamt die Funktionen des gewählten Rektors der Hochschule für Politik München, die er 30 Jahre lang innehatte, und des Studienleiters der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Augsburg. 1975 wurde er Mitglied, 1987 dann Vizepräsident des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau.

Für sein Engagement wurden dem Wissenschaftler und Wissenschaftspolitiker Prof. Dr. Franz Knöpfle zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen zuteil, darunter das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, der Bayerische Verdienstorden, das Große Bundesverdienstkreuz, das Komturkreuz des Gregorius-Magnus-Ordens und die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber.