Unausweichlich in die Apokalypse? Tagung „Battling to the End: 1914 – 2014“

Bewaffnete Konflikte, Terrorismus und Krieg gegen den Terror – sind dies tatsächlich stets neue Ausbrüche von Gewalt oder entsprechen sie einer Gesetzmäßigkeit, welche die Zivilisation an die Schwelle einer Apokalypse führen kann? Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges, der vor 100 Jahren begann, beschäftigt sich mit dieser Frage vom 21. bis 24. Juli 2014 die englischsprachige Tagung „Battling to the End: 1914-2014. The Escalation of Violence and Victimization“. Veranstalter sind der Lehrstuhl für Philosophie an der KU (Prof. Dr. Walter Schweidler) und das Institut für Systematische Theologie der Universität Innsbruck (Prof. Dr. Wolfgang Palaver). Tagungsort ist das Kardinal-Döpfner-Haus in Freising.

Die Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren wirft tief- und weitreichende Fragen zu dem Ursprung und dem Vollzug gewalttätiger Konfrontationen auf. Der sogenannte „große Krieg“ kann als Kristallisationspunkt dessen betrachtet werden, was der Philosoph René Girard „Gesetz der zwischenmenschlichen Beziehungen“ genannt hat: eine Eskalation der Gewalt unter dem Risiko einer totalen Zerstörung. Girards Buch „Achever Clausewitz“ (2007, englische Übersetzung „Battling to the End“ 2010; deutsche Übersetzung „Im Angesicht der Apokalypse: Clausewitz zu Ende Denken“ 2014) - bietet mehrere Reflexionslinien, an denen sich die Konferenz orientiert. Diese thematischen Richtlinien artikulieren ein sehr komplexes Forschungs- und Diskussionsfeld, angesichts dessen Girards Theorie erneut diskutiert werden soll. Kann die Phänomenologie, insbesondere die Phänomenologie der Gabe dazu beitragen, neue Wege eröffnen, die von Gewalt wegführen? Können die bisher verborgenen - weil nicht historisch festzustellenden - Gründe des Ersten Weltkriegs freigelegt und aufgezeigt werden?

Zu den Referenten der Tagung gehören Jean-Luc Marion, Herfried Münkler, Benoît Chantre, Émelie Tardivel Schick, Peter Trawny, Michael Staudigl, Nicolas de Warren, Ludger Hagedorn und Mathias Moosbrugger.

Während des Symposiums wird die deutsche Übersetzung von René Girards „Achever Clausewitz“ mit dem Titel „Im Angesicht der Apokalypse. Clausewitz zu Ende denken“ (Matthes & Seitz, Berlin 2014) präsentiert.

Weitere Informationen zum Programm der Tagung sowie zur Anmeldung unter www.girard2014.de