Die Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren wirft tief- und weitreichende Fragen zu dem Ursprung und dem Vollzug gewalttätiger Konfrontationen auf. Der sogenannte „große Krieg“ kann als Kristallisationspunkt dessen betrachtet werden, was der Philosoph René Girard „Gesetz der zwischenmenschlichen Beziehungen“ genannt hat: eine Eskalation der Gewalt unter dem Risiko einer totalen Zerstörung. Girards Buch „Achever Clausewitz“ (2007, englische Übersetzung „Battling to the End“ 2010; deutsche Übersetzung „Im Angesicht der Apokalypse: Clausewitz zu Ende Denken“ 2014) - bietet mehrere Reflexionslinien, an denen sich die Konferenz orientiert. Diese thematischen Richtlinien artikulieren ein sehr komplexes Forschungs- und Diskussionsfeld, angesichts dessen Girards Theorie erneut diskutiert werden soll. Kann die Phänomenologie, insbesondere die Phänomenologie der Gabe dazu beitragen, neue Wege eröffnen, die von Gewalt wegführen? Können die bisher verborgenen - weil nicht historisch festzustellenden - Gründe des Ersten Weltkriegs freigelegt und aufgezeigt werden?
Zu den Referenten der Tagung gehören Jean-Luc Marion, Herfried Münkler, Benoît Chantre, Émelie Tardivel Schick, Peter Trawny, Michael Staudigl, Nicolas de Warren, Ludger Hagedorn und Mathias Moosbrugger.
Während des Symposiums wird die deutsche Übersetzung von René Girards „Achever Clausewitz“ mit dem Titel „Im Angesicht der Apokalypse. Clausewitz zu Ende denken“ (Matthes & Seitz, Berlin 2014) präsentiert.
Weitere Informationen zum Programm der Tagung sowie zur Anmeldung unter www.girard2014.de.