Auch Jean Sibelius „Finlandia“ wird sich das Uniorchester bis dahin erarbeitet haben. Damit es aber die Zauberwelt des Nordens richtig klangvoll in die Aula der Katholischen Universität holen kann, braucht die Besetzung aber noch Verstärkung: „Neue Mitspieler sind immer herzlich willkommen“, erklärt der Orchesterleiter Sochaczewsky. „Bei den Bratschen, Hörnern und an den Pauken suchen wir Zuwachs.“
Sowohl Studenten als auch Mitarbeiter der Uni und Eichstätter Bürger sind im Orchester aktiv. Die 21-jährige Sabine studiert seit drei Semestern Europastudien an der KU und spielt in der zweiten Geige mit. „Für mich war das Orchester in meinem ersten Semester die perfekte Möglichkeit mich in Eichstätt einzuleben und andere Leute kennenzulernen“, sagt sie. Ein Neuankömmling und Erstsemester im Orchester stimmt ihr da voll zu. Sie heißt auch Sabine, ist 19 und spielt Klarinette: „Ohne Musik geht es für mich eh nicht. Durch viele klassische Konzerte, die ich besucht habe, hatte ich schon immer den Traum in einem solchen Orchester zu spielen und hier kann ich gleich noch mit neuen Kommilitonen ins Gespräch kommen.“ Sowohl Studenten der Musikwissenschaft und -pädagogik, als auch aller anderen Fachrichtungen spielen im Orchester mit.
Die Mittzwanzigerin Regina ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Politikwissenschaft an der KU und Stimmführerin der zweiten Geigen. „Beim Musizieren kann ich auf eine ganz andere Art als in den Seminaren mit den Studenten in Kontakt kommen“, erklärt sie. „Und natürlich ist eine schöne Abwechslung zur Schreibtischarbeit“. Das findet auch einer der Posaunisten des Orchesters. Am meisten reizt den 45-jährigen Gunnar aber die Herausforderung. „Klassische Orchestermusik ist mal etwas anderes als Blasmusik. Ich lerne dabei viel Neues und kann meinen Horizont erweitern.“
Dazu und zur effektiven Probenarbeit tragen die natürlich die Stimmproben der einzelnen Instrumentengruppen viel bei. Für die Bläser nimmt sich der Profi-Fagottist Clemens Schlemmer regelmäßig Zeit um Intonation und Rhythmus für die Konzertliteratur separat zu erarbeiten. Um die Geigen bei Fingersätze und Strichen zu unterstützen steht der ungarische Profi-Geiger Zoltán Martincsek zur Verfügung, während die tiefen Streicher mit Uwe Sochaczewsky selbst Proben. Einmal im Semester findet auch ein gemeinsames Probenwochenende statt, an dem neben intensiver Probenarbeit aber auch genug Zeit für Spaß und Gemeinschaft ist.
Schon im Sommer erwies sich diese Probenarbeit als voller Erfolg. Für die Rhapsody in Blue von George Gershwin und die Hebriden von Felix Mendelssohn Bartholdy erntete das zuletzt 50-köpfige Orchester im Juli viel Applaus vom Publikum der vollbesetzten Aula. Am 30. Januar 2013 möchten die Musiker mit ihrem neuen Programm ein noch besseres Konzert bieten und sich immer weiter steigern. Erklärtes Ziel von Dirgent Sochaczewsky ist es auf lange Sicht ein großes Sinfonieorchester zu etablieren: „Nur Studenten der KU als auch Mitarbeiter und Eichstätter zusammen können so etwas aufbauen, was eine Kontinuität und ein Niveau erreicht, wie es das Uniorchester bisher noch nicht hatte.“
Die Proben des Orchesters finden jeden Mittwoch von 20 bis 22 Uhr in der Aula der Universität statt. Jedes Semester erarbeitet es ein Konzertprogramm. Interessenten, die Teil des Ensembles werden möchten, können sich wenden an den Dirigenten Uwe Sochaczewsky (uwe(at)sochaczewsky.de).