Vom Seminar in die Praxis: Studierende wirken an Ausstellung zu Prinz Max von Sachsen mit

Prinz Max von Sachsen porträtiert derzeit eine gemeinsame Ausstellung der KU, der Theologischen Fakultät Fulda und der sächsischen Schlösserverwaltung. Unter Leitung von Prof. Dr. Frank Zschaler (Leiter des Universitätsarchivs der KU und Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte) und Prof. Dr. Bernd Dennemarck (Prorektor der Theologischen Fakultät Fulda) wirkten Studierende beider Hochschulen an der Erarbeitung und Umsetzung des Ausstellungskonzepts sowie als Autorinnen und Autoren am Begleitband mit. Außerdem haben Experten und Leihgeber aus Deutschland, Belgien und der Schweiz zum Gelingen des Projekts beigetragen.

Unter dem Titel „Seiner Zeit voraus! Prinz Max von Sachsen – Priester und Visionär“ sind im Dresdner Schlossmuseum Pillnitz Exponate zu sehen, die überwiegend aus dem vom Universitätsarchiv der KU verwahrten Nachlass des Prinzen stammen, der Bruder des letzten sächsischen Königs Friedrich August III. war. Eine Berufung zum Priesteramt führte ihn an das Bischöfliche Lyzeum und Seminar nach Eichstätt, wo er im Jahr 1896 zum Priester geweiht wurde. „Prinz Max war in vielen persönlichen Lebensentscheidungen seiner Zeit voraus. Lange vor der Erfindung des Nachhaltigkeitsbegriffes hatte er eine klare Vorstellung von nachhaltiger Entwicklung, von der Notwendigkeit, eine radikale Wende im Umgang mit den Tieren zu vollziehen, ebenso beim Bewusstsein für den Schutz der Umwelt“, erklärt Professor Zschaler. Prinz Max habe die Menschen davon überzeugen wollen, ein gesundes Leben zu führen, auf übermäßigen Konsum zu verzichten und solidarisch gegenüber denjenigen zu handeln, die dieser Solidarität bedürfen. Daran habe er sein eigenes Leben mit größter Konsequenz ausgerichtet. Zudem prägten ihn seine schrecklichen Erlebnisse als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg, die ihn zu einem engagierten Pazifisten machten.

Als Theologe mit dem Schwerpunkt Christlicher Osten gehörte er außerdem zu den Pionieren der Ökumene-Bewegung der römisch-katholischen Kirche gegenüber der Orthodoxie. Seine Maxime eines gleichberechtigten Miteinanders dieser Kirchen, heute eine Selbstverständlichkeit, war zu seiner Zeit revolutionär und führte zu einem Konflikt mit dem damaligen Papst.

Zu den Exponaten der Ausstellung gehören beispielsweise der Feldaltar des Prinzen aus dem Ersten Weltkrieg, das von Königin Carola von Sachsen eigens für ihn bestickte Messgewand für seine erste Messe in der Kapelle des Josephinenstiftes in Dresden sowie die wertvolle Monstranz einer kleinen Dorfkirche bei Eichstätt. Diese ließ Prinz Max anfertigen und mit Edelsteinen aus seinem Erbe verzieren und schenkte sie der Kirche.

„Für mich war es interessant, Geschichte über eine Ausstellung spannend erzählen zu können und am Prozess von der theoretischen Auseinandersetzung bis hin zur konkreten Gestaltung mitwirken zu können“, sagt Benedikt Köger, der an der KU im Interdisziplinären Bachelorstudiengang Geschichte studiert und mit weiteren Kommilitonen an der Entstehung der Ausstellung mitgewirkt hat. Neben der Zusammenarbeit mit der Sächsischen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH sei es bereichernd gewesen, für das Projektseminar auch im Austausch mit der Theologischen Fakultät Fulda als weiterer Hochschule zu stehen. 

Die Ausstellung ist bis 3. November dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr im Schlossmuseum Pillnitz zu sehen. Weitere Informationen unter www.schlosspillnitz.de.