Von der NPD über den Umweltschutz bis hin zum Cyberspace: Wintervortragsreihe über "Radikale Bewegungen in der Neuzeit und der Moderne"

Bereits zum dritten Mal in Folge geht es in der am 3. November beginnenden Wintervortragsreihe um „Radikale Bewegungen“; der ursprünglich zweiteilige geplante Zyklus, der im Wintersemester 2009/10 an der KU startete, wird damit erneut fortgesetzt. Während es im ersten Teil um radikale Strömungen in der Antike und im Mittelalter und vorigen Winter 2010/11 um „Radikalität in Neuzeit und Moderne“ ging, sollen nun ganz aktuelle zeitgenössische Phänomene der Gegenwart in den Blick kommen.

Dem Konzept der Veranstalter liegt dabei die Überlegung zugrunde, dass die Welt „entgegen vieler Erwartungen nach dem Ende des Kalten Krieges keineswegs friedlicher geworden“ ist – krisenhafte Umbrüche, deren Folgen noch kaum abzusehen sind, bestimmen die Gegenwart. Diese Entwicklung bringe auch eine Verstärkung von Radikalismen und Extremismen aller Art mit sich. Die Wintervorträge wollen fragen, was überhaupt gemeint sei, wenn eine Person oder eine Gruppierung als radikal bezeichnet werden.

Dazu sind zwischen Anfang November und Mitte Februar elf Vorträge geplant, stets donnerstags ab 18.15 Uhr (Hörsaal A 101 des Kollegien-Gebäudes I, Ostenstraße 26, Eichstätt). Das Spektrum der Vorträge schlägt einen Bogen von der Wissenschaft bis zur Außenpolitik des 21. Jahrhunderts. Den Auftakt soll am 3. November Prof. Dr. Dr. Dieter Hattrup aus Paderborn: mit dem Thema „Auslöschung der Religion durch Wissenschaft? Die Reichweite der radikalen Versuche“ bieten. Ihm folgt am 17. November ein Vortrag von Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber aus Brühl über "Die NPD als Beispiel einer extremistischen bzw. radikalen Partei“. Am 24. November geht es um "Radikalität religiöser Fundamentalismen“, Referentin dafür ist Dr. Melanie Reddig aus Düsseldorf.

Am 1. Dezember geht es weiter mit dem Thema "Umweltschutz – marginal, radikal oder jetzt mainstream? Sozialwissenschaftliche Beobachtungen und biografische Reflexionen", wie Prof. Dr. Bernhard Gill aus München seinen Vortrag benennt, und am 8. Dezember mit einem Vortrag über „Radikalität im Cyberspace? Eine kontroversielle Diskussion jugendkultureller Proteste und Grenzüberschreitungen im Internet“, vorgetragen von Assistenz-Prof. Dr. Gerit Götzenbrucker aus Wien. Danach folgt am 15. Dezember Dr. Martin Langebach aus Düsseldorf, der "Heimelige Melodien, laute Akkorde, Maschinenmusik: Radikale Musik vom rechten Rand" untersucht.

Im neuen Jahr setzt sich dieReihe fort am 12. Januar 2012 mit einem Vortrag über "Theorieentwicklung in der Genderforschung und politische Umsetzung“, vorgestellt von Prof. Dr. Hildegard Macha aus Augsburg. Am 19. Januar spricht Prof. Dr. Jörn Ahrens aus Gießen über „Die Anthropologie der Technik. Wie radikal sind die Biowissenschaften?" und am 26. Januar Prof. Dr. Walter Ötsch aus Linz über "Marktradikalität - Der Diskurs von `dem´ Markt".

Den Schluss bilden zwei Vorträge im folgenden Monat: am 2. Februar von Prof. Dr. Georg Langenhorst aus Augsburg über „Annäherungen an Fanatiker und 'Gotteskrieger': Religiöse Radikalismen in der Gegenwartsliteratur“ und am 9. Februar von Dr. Florian P. Kühn aus Hamburg über „Entsicherte Risikopolitik – Riskante Sicherheitspolitik: Ansätze zu einer Bilanz des außenpolitischen Handelns im 21. Jahrhundert“.

Das Vorbereitungsteam sezt sich zusammen aus Bea Klüsener, Saskia Hertlein, Lena-Simone Günther, Dr. Markus Raasch; Kristin Langos; René Brugger, Prof. Dr. Herman-Josef Schnackertz, Nicole Steinrücken und Tobias Hirschmüller.

Weitere Informationen unter www.ku-eichstaett.de/winter.