"Fit for School". Kurs zur Begleitung Studierender an Schulen (kein Praktikum!)

Angebot des KU ZLB zur Begleitung Studierender im (eigenverantwortlichen) Einsatz an Schulen

Die Aufgabe der universitären Lehrer:innenbildung ist es, angehenden Lehrer:innen den Erwerb professioneller Kompetenzen zu ermöglichen, die sie bestmöglich auf die schulische Realität vorbereiten. Der akute Lehrer:innenmangel an Grundschulen bringt zum Schuljahr 2022/2023 die Situation mit sich, vermehrt Lehramtsstudierende an Grundschulen (eigenverantwortlich) einzusetzen.

Die KU sieht sich hierfür in Mitverantwortung, die Studierenden fachlich sowie methodisch-didaktisch vorzubereiten, sie über ihre eigenverantwortliche Unterrichtstätigkeit durch entsprechende Coaching-Angebote zu begleiten und für Anschlussfähigkeit an ihr Studium sowie an ihre weitere Studien- und Berufslaufbahn zu sorgen.

Indem die KU sich hier engagiert, Studierende zu begleiten,

  • wird angestrebt, die Qualität einer universitären Ausbildung, welche Theorie und Praxis verzahnt, zu sichern,
  • werden die Studierenden in ihrer verantwortungsvollen Arbeit an den Schulen gestärkt.

 

Pressebericht

Dr. Petra Hiebl, 13.09.2022

"Fit for School"- Kurs: Eine Initiative des Eichstätter Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung für Studierende an Schulen

 

Lehrer:innen von morgen drücken die Schulbank bei einem Pilotprojekt des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU ZLB). Es geht um die universitäre Begleitung von Studierenden, die – aufgrund von Lehrermangel - in den Schulen arbeiten werden. 

Wie gestalte ich die Sitzordnung? Wie erkläre ich den Kindern die Klassenregeln? Wie kann ein Belohnungssystem aussehen? Wie gehe ich mit den Leistungen der Kinder um? Wie kommuniziere ich mit Eltern? Einblick in ihre alltägliche Schulpraxis konnten die Studierenden gewinnen. Sie ergänzten damit die bereits im Studium erworbene Theorie und durch Praktika gewonnene Praxis. Bald schon stehen die rund 30 Teilnehmer:innen des Kurses (eigenverantwortlich) vor Schulklassen. Der Kurs ist ein Pilotprojekt des KU ZLB, weitere begleitende Maßnahmen für die Studierenden sollen folgen, unter anderem Coaching-Einheiten per zoom.

Rund 1,68 Millionen Schüler:innen starten ins Schuljahr 2022/23. Doch vielerorts fehlen Lehrkräfte. Es gibt zwar so viele Lehrer:innen wie noch nie in Bayern, mehr als 100.000 im staatlichen Bereich. Sie reichen aber trotzdem nicht, um alle Schüler:innen ausreichend zu versorgen. Vor allem an Grund- und Mittelschulen fehlen Lehrkräfte. Auch an Gymnasien könnte es bald schwierig werden. (BR)

An die Grund- und Mittelschulen kommen zum Aufstocken nun auch Studierende, die sich noch mitten im Studium befinden oder die Erste Lehramtsprüfung abgelegt haben, noch nicht aber das Referendariat.

„Der Einsatz von Studierenden wird aber auch im neuen Schuljahr die Ausnahme sein und nur einen äußerst minimalen Anteil an der gesamten Personalsituation darstellen", teilt das Kultusministerium auf BR-Anfrage mit. Wie viele es genau sind, dazu erfasst man im Ministerium die Zahlen nicht: „Die Zahl der von den Regierungen befristet eingestellten Vertretungslehrkräfte ändert sich vor Schuljahresbeginn und im Rahmen der Aufstockung der Mobilen Reserve auch während des Schuljahres wöchentlich und wird seitens des Staatsministeriums nicht zentral erfasst." (BR)

Von Seiten der Regierung gebe es verschiedene Unterstützungs- und Fortbildungsangebote.

 

Kurs „Fit for School“ ermöglicht, die Fragen der Anfänger aufzugreifen

Die universitäre Lehrerbildung sieht sich in der Verantwortung, die Studierenden im eigenverantwortlichen Unterricht an Schulen zu unterstützen. Deshalb wurde die Initiative „Fit for School“ ins Leben gerufen, so Dr. Petra Hiebl, Leiterin des KU ZLB.  Durch den Kurs haben die Studierenden die Möglichkeit, von erfahrenen Lehrkräften zu lernen und außerdem ihre Fragen stellen zu können. Damit werde der Schulstart für die Studierenden erleichtert.

Eine Studentin beschreibt die Teilnahme am Kurs aus ihrer Sicht folgendermaßen: „Der Tag hat uns Studenten sehr viel gebracht und es war schön, unsere Gedanken, Sorgen und Fragen in kleineren Gruppen diskutieren zu können. Des Weiteren war der Blick in die Praxis durch Anschauungsmaterial sehr wertvoll für uns. Dadurch konnten wir ein „Muster" bekommen, an dem wir uns orientieren können. Auch das Thema Kommunikation mit den Eltern war sehr interessant.“

Professionalisierung der Studierenden stärken

Einen Tag lang aus der Praxis lernen: Das Angebot kam bei den Teilnehmer:innen gut an. „Ich bin hier, weil ich ab dem Schuljahr an einer Schule bin und noch ein paar Tipps gebrauchen kann. Natürlich bin ich auch ein bisschen nervös, denn man will es ja auch gut machen", erzählt eine Teilnehmerin. 

Ziel der KU ZLB-Initiative ist vor allem, die Studierenden in ihrer Professionalisierung zu stärken. Hierzu kann der Kurs "Fit for School“ beitragen. Weitere unterstützende und vernetzende Maßnahmen sollen vom Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der KU konzipiert und angeboten werden. Gleichzeitig ist zu sagen, dass es kein Dauerzustand sein darf, Studierende, die noch in der Ausbildung sind, (eigenverantwortlich) in die Schulpraxis zu holen. Daher sollen die Auswirkungen auf die Professionalisierung der am „Fit for School“- Kurs teilnehmenden Studierenden und die Qualität des Unterrichtens wissenschaftlich evaluiert werden.