„Der Band lotet für das gesamte 19. und 20. Jahrhundert die Möglichkeiten einer kulturalistisch erweiterten Sozialgeschichte aus und rückt dabei vor allem lebensweltliche Zusammenhänge zwischen Adeligkeit und Katholizismus sowie das mythische Potential des Adels ins Blickfeld“, erklärt der Herausgeber Privatdozent Dr. Markus Raasch. Der ehemalige Mitarbeiter des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der KU initiierte das Projekt vor drei Jahren in einem Proseminar, das sich inhaltlich fortsetzte in mehreren Qualifikationsarbeiten und studentisch organisierten Tagungen. Die Nachwuchswissenschaftler haben sich für den Band mit vielfältigen Fragenstellungen beschäftigt: Inwieweit fungierte die Konfession als Wegbereiter spezifischer Werte, Einstellung und Verhaltensweisen? Wie beeinflusste sie private Lebensführungen und öffentliches (politisches) Handeln, wie prägte sie wirtschaftliches Denken und Agieren, Frauen- und Männerbilder, Vorstellungen von Erziehung und Liebe sowie das Verhältnis zu anderen sozialen Schichten? Was erzählen uns die um adelige Herrscher kreisenden Mythen über die moderne Gesellschaft? Welche Rolle spielen eigentlich Religion und Mythos im inflationär zitierten adeligen Kampf ums „Obenbleiben“?
Die öffentliche Präsentation des Buchs beginnt um 19 Uhr im Raum 209 des ehemaligen Kapuzinerkloster (Kapuzinergasse 2, Eichstätt). Stilecht wird es dabei auch ein Heurigenbuffet und Sachertorte geben.
Alle Infos zum Buch sind im Internet unter http://www.degruyter.com/view/product/429395 zu finden.