Ein Blick ins Universitätsarchiv weist auf ein Schreiben an alle Professorinnen und Professoren vom Oktober 1985 hin, in dem darüber informiert wurde, dass „der Stiftungsrat (…) auf seiner Sitzung vom 4. Oktober 1985 die Gründung eines Lateinamerika-Instituts in Form eines Zentralinstituts an der Universität beschlossen“ hatte. Hauptaufgabe des Instituts sollte es sein, Forschungsvorhaben zu organisieren, Studienangebote zu konzipieren, Tagungen abzuhalten und Publikationen zu fördern. Das ZILAS wurde unter Gründungsdirektor Prof. Dr. Karl Kohut keiner Fakultät zugeordnet, sondern als fachübergreifende zentrale Einrichtung konzipiert. In der Folge konnte es – verstärkt durch die Einrichtung des Fachs Geschichte Lateinamerikas – eine deutliche Präsenz in der Lateinamerikaforschung erlangen: Zahlreiche nationale und internationale Kongresse brachten immer wieder Forschende an die Altmühl – zuletzt fand im Februar 2016 ein internationaler Kongress der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) statt. Dies hat sogar Eingang in die Literatur gefunden: Der argentinische Schriftsteller Tomás Eloy Martínez nahm 1993 an einem Kongress in Eichstätt teil und verlegte in seinem 1995 erschienenen Roman „Santa Evita“ das Grab der Evita Perón ins Altmühltal. Eloy Martínez hat in diesem Zusammenhang explizit von einer Hommage an Eichstätt gesprochen. Auf mehreren Seiten schildert er ausführlich die Landschaft und den Fluss.
Das ZILAS ist auch durch drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte, Lehrangebote, einen eigenen interdisziplinärer Bachelorstudiengang sowie Ausstellungen, Exkursionen, Workshops und Fortbildungen zu einer national und international renommierten Einrichtung geworden. Die über 30 Partnerschaften mit lateinamerikanischen Universitäten und die vielen Netzwerke und Kontakte in der Region zeugen von einer engen Kooperation in Forschung und Lehre.