Sprachliche Kreativität ist eine faszinierende menschliche Eigenschaft
- wir können neue kommunikative Möglichkeiten kreieren, die über alles
hinausgehen, was wir bisher gehört haben, und Dinge sagen, die wir
noch nie zuvor gesagt haben. Die vorliegende interdisziplinäre
Konstellation aus kognitiver Linguistik und neurokognitiver
Psychologie eröffnet einen neuen Forschungsansatz zur sprachlichen
Kreativität: Ziel des vorliegenden Projekts ist es, das erste
prädiktive neurokognitive Modell zu entwickeln, das die Online-Nutzung
und das Lernen kreativer Konstruktionen erklärt. Das geplante Modell
wird bestehende Modelle und Theorien aus der kognitiven Linguistik,
der kognitiven Psychologie und den kognitiven Neurowissenschaften
kombinieren und integrieren. Es wird die Prozesse, die am
Sprachverständnis und an der Sprachproduktion beteiligt sind, genau
spezifizieren und damit die Entwicklung testbarer Vorhersagen
ermöglichen, die später in empirischen Studien untersucht werden
können. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den Aspekten des
Sprachgebrauchs liegen, die dem Menschen eigen sind, d. h. dem Lernen
von Konstruktionen aus einzelnen Beispielen und der kreativen
Erzeugung neuer Konstruktionen. Unsere Zusammenarbeit wird ein völlig
neues Gebiet für die interdisziplinäre kognitiv-linguistische und
neurokognitive Forschung eröffnen, das unser Verständnis von
(sprachlicher) Kreativität erheblich erweitern wird.