„Motivation ist der Schlüssel zum erfolgreichen Lernen“, sagt die Psychologin Julia Dietrich, die als neue Inhaberin der Professur für Empirische Bildungsforschung an der Philosophisch-Pädagogischen Fakultät der KU Eichstätt-Ingolstadt forscht und lehrt. Dabei befasst sie sich mit der Frage, welchen Einfluss Motivation und Emotionen auf das Lernen haben. Im Zentrum ihrer wissenschaftlichen Arbeit steht die Untersuchung von psychologischen Mikroprozessen des Lernens und der Entwicklung sowie die Analyse von individuellen Lernvoraussetzungen und Entwicklungsverläufen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
So interessiert sich Dietrich zum Beispiel dafür, wie sich die Motivation im Zeitverlauf – auch in kürzeren Abständen – verändert und wie man dies methodisch untersuchen kann. In einem weiterführenden Projekt geht es darum herauszufinden, wie sich die Lernmotivation von Studierenden nach dem Studienstart entwickelt. Zudem beschäftigt sie sich damit, wie digitale Technologien eingesetzt werden könnten, um beispielsweise auf Lernplattformen den Fortgang im Lernprogramm individueller auf die Lernenden abzustimmen.
Julia Dietrich, die Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Erfurt studiert und dort 2010 auch promoviert hat sowie 2022 am Institut für Erziehungs-
wissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena ihre Habilitation im Fach Psychologie erfolgreich abschloss, sieht ihre wissenschaftliche Arbeit an der Schnittstelle von innovativer Grundlagenforschung und praxisbezogener Anwendung – immer verbunden mit dem Ziel, das Verständnis von Lernprozessen in verschiedenen Kontexten zu verbessern. Dabei legt Dietrich besonderen Wert auf die Rolle von Meso- und Makrokontexten, wie die Einflüsse von Lehrkräften, Eltern und institutionellen Strukturen auf den Lernprozess. Ihr Forschungsinteresse richtet sich auch auf emotionale Aspekte, denn Lernen sei nicht nur ein kognitiver Prozess, sondern hänge auch davon ab, wie emotional das Thema gefärbt ist.