Therapie

Informationen für Therapieinteressierte

Behandelte Beschwerdebilder

Unser Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die unter psychischen Belastungen leiden und deshalb in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind. Wir bieten Behandlung bei den folgenden Beschwerdebildern an:

  • Affektive Störungen, z.B. Depression, Bipolare Störung
  • Angststörungen, z.B. soziale Ängste, Panikstörung, Trennungsangst
  • Traumafolgestörungen: (Komplexe) Posttraumatische Belastungsstörung, Anhaltende Trauerstörung, Anpassungsstörung
  • Zwangsstörungen
  • Somatoforme Störungen, z.B. Schmerzstörung
  • Essstörungen
  • Schlafstörungen
  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Mit psychischen Beeinträchtigungen einhergehende körperliche Erkrankungen
  • Psychische Beschwerdebilder in Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt oder Wochenbett
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen
  • Autismus-Spektrum-Störungen
  • Ticstörungen
  • Ausscheidungsstörungen
  • Misophonie

Unter bestimmten Voraussetzungen bieten wir auch Behandlung bei den folgenden Beschwerdebildern an:

  • Störungen durch Substanzgebrauch oder Verhaltenssüchte
  • Psychotische Störungen

Für eine individuelle Abklärung Ihrer Anliegen melden Sie sich gerne persönlich. Eine Vordiagnose durch andere Fachpersonen ist nicht notwendig. Wir behandeln grundsätzlich Patient:innen jeden Alters. Bei minderjährigen Patient:innen benötigen wir vor einem Gespräch die Einwilligung aller Sorgeberechtigten, nähere Informationen finden Sie unter dem Punkt Anmeldung

Anmeldung

Wenn Sie Interesse an einer psychotherapeutischen Behandlung oder einer diagnostischen Abklärung in Bezug auf mögliche psychische Beschwerden haben, oder diese Ihnen empfohlen wurde, dann wenden Sie sich bitte telefonisch an unser Sekretariat zu den unten angegeben Sprechzeiten oder schicken uns eine Email.

 

Unsere telefonischen Sprechzeiten:

Montag - Donnerstag: 8:30 - 12:00 Uhr

Telefon: 0841 / 9372-1902

Fax: 0841 / 9934-6372

E-Mail: psychotherapie(at)ku.de

 

Außerhalb der Sprechzeiten können wir Ihre Anrufe nicht immer entgegennehmen, Sie können aber auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen. Selbstverständlich rufen wir Sie dann gerne zurück.

Gerne können Sie uns auch das hier hinterlegte Anmeldeformular ausgefüllt zukommen lassen, sodass wir Kontakt mit Ihnen aufnehmen können.

Bei minderjährigen Patientinnen und Patienten benötigen wir grundsätzlich vor einem Gespräch die Einwilligung aller Sorgeberechtigten. Bitte lassen Sie uns das hier hinterlegte Formular Klärung Sorgerecht ausgefüllt vor dem Stattfinden der ersten Sitzung zukommen.

Zum Schutz Ihrer Daten übermitteln wir in unseren Emails keine Namen oder andere personenbezogenen Daten. Außerdem bitten wir Sie, keine persönlichen Dokumente (Arztbriefe, Berichte, etc.) per Email an uns zu senden.

Unsere Ambulanz ist eine Hochschulambulanz nach §117 SGB V. Das bedeutet, dass sie nicht Teil der psychotherapeutischen Grundversorgung ist. Anders als niedergelassene Therapeutinnen und Therapeuten bieten wir Therapieplätze in dem für Forschung und Lehre erforderlichen Umfang. Alle Patientinnen und Patienten erklären sich bereit, an unseren Forschungsprojekten und/oder im Rahmen von Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Therapieplätze in unserer Einrichtung stehen innerhalb von Forschungsprojekten oder Lehrveranstaltungen zur Verfügung und unterliegen deren Bedingungen.

Behandlungsablauf

Alle Therapien, die an der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz durchgeführt werden, orientieren sich an den Methoden wissenschaftlich anerkannter Psychotherapieverfahren. Die Wirksamkeit der eingesetzten Verfahren ist wissenschaftlich gut belegt. Die Therapien werden in Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und anderen Universitäten in Deutschland und weltweit ständig verbessert und weiterentwickelt. Informationen zu unseren Forschungsschwerpunkten und aktuellen  -projekten finden Sie hier.

Erstgespräch

Wenn Sie sich bei uns angemeldet haben, vereinbaren wir mit Ihnen im Falle freier Behandlungskapazitäten einen Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde (ca. 50 Min). Hier erfahren Sie auch mehr über die Inhalte und Ablauf einer möglichen Therapie und wir können gemeinsam klären, ob im Moment eine weiterführende Diagnostik oder eher eine andere Art der Beratung im Vordergrund steht

Diagnostik

Der folgende Schritt besteht aus einer ausführlichen, mehrere Termine umfassenden Diagnostik. Dazu gehört die Erhebung von Informationen anhand von Gesprächen, klinischen Interviews und speziellen Fragebögen. Nicht immer besteht ein Behandlungsbedarf. Daher ist es zunächst wichtig abzuklären, ob psychische Beschwerden vorliegen, die eine Behandlung erforderlich machen.

Probatorik

Bis zu vier so genannte probatorische Sitzungen („Probesitzungen“) dienen dazu, dass sich Therapeutin und Therapeut und Patientin und Patient kennenlernen können. Auf der Grundlage der Diagnostik und eines individuellen Behandlungsplans wird bei gesetzlich versicherten Patient:innen die Übernahme der Kosten für die Psychotherapie durch die zuständige Krankenversicherung beantragt. Wenn Sie privat versichert sind, werden wir Sie bei der Abklärung und Beantragung einer Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse unterstützen.

Einzeltherapie

Für eine Psychotherapie werden immer bestimmte Stundenkontingente beantragt. Bei gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten umfassen diese bei der Verhaltenstherapie zunächst zwei Abschnitte mit je 12 Sitzungen. Dazu kommen bei Kindern und Jugendlichen Gespräche mit den Eltern oder einer anderen Bezugsperson, bei jungen Flüchtlingen Gespräche mit einer Begleitperson (z.B. Betreuerin/Betreuer). Die Sitzungen dauern 50 Minuten (Einzelstunde) oder 100 Minuten (Doppelstunde) und finden in der Regel einmal wöchentlich statt.

Gruppentherapie

Die Hochschulambulanz bietet neben Einzeltherapie auch vereinzelt Gruppentherapien an. Es ist sowohl möglich, nur an der Gruppentherapie teilzunehmen, wie auch die Gruppentherapie zusätzlich zur Einzeltherapie wahrzunehmen.

Sofortige Hilfe in Krisen- und Notsituationen

In Notfällen und/ oder unmittelbar nach traumatischen Ereignissen wenden Sie sich bitte an folgende Anlaufstellen:

 

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst: Notruf 110 und 112

Psychiatrischer Krisendienst Oberbayern:  0800 / 655 3000

Ärztlicher Bereitschaftsdienst:  116 117

Notfallklinik des Zentrums für psychische Gesundheit (Klinikum Ingolstadt):  0841 / 880-2201

Kinder- und Jugendpsychiatrie in den Kliniken St. Elisabeth, Neuburg a. D.: 08431 / 54-4000

Frauenhaus Ingolstadt: 0841 / 309700

Telefonseelsorge:  0800 / 1110111 und 0800 / 1110222

Weißer Ring e.V.: 116 006

Spezialsprechstunden

Sprechstunde Misophonie 

Manche Kinder und Jugendliche leiden unter intensiven Emotionen wie Wut oder Ekel, die durch ganz bestimmte Geräusche ausgelöst werden – oft handelt es sich dabei um Schmatzen, Schlucken, Atmen oder andere Mund- und Rachengeräusche. Diese Reaktionen können so belastend sein, dass Betroffene solche Situationen aktiv vermeiden oder frühzeitig verlassen. Dies führt nicht selten zu erheblichen Einschränkungen und Belastungen im Alltag, beispielsweise in der Familie, Schule oder im sozialen Umfeld. Dieses Phänomen nennt sich „Misophonie“, was wörtlich „Hass auf Geräusche“ bedeutet. Auch sich wiederholende Bewegungen, wie das Schlurfen mit den Füßen, kann ähnliche Reaktionen hervorrufen.

Unser Angebot

Im Rahmen unserer Sprechstunde in der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz für Kinder und Jugendliche an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt bieten wir für Kinder, Jugendliche und deren Familien:

Diagnostik: Wir erfassen die individuellen misophonischen Trigger (= auslösende Geräusche), bewerten die Stärke der emotionalen Reaktionen und prüfen das Vorliegen von möglichen Begleiterkrankungen.

Beratung: In der Beratung erklären wir das Störungsbild und erstellen gemeinsam ein individuelles Erklärungsmodell der Symptomatik. Zudem informieren wir über Behandlungsansätze, die sich an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.

Forschung: Wir planen aktuell Einzelfallstudie zur Behandlung von Misophonie, um neue, wirksame Interventionsstrategien speziell für Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Hierfür können sich Patienten aus der Sprechstunde auf eine Warteliste setzen lassen.

Unsere Arbeit basiert auf neuesten Forschungsergebnissen und einem interdisziplinären Ansatz. Ziel ist es, Betroffenen und ihren Familien wirksame Strategien an die Hand zu geben, um die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Anmeldung

Die Anmeldung zur Spezialsprechstunde erfolgt über das reguläre Anmeldesystem: Anmeldung

 

Sprechstunde Trauma für Kinder und Jugendliche

Viele Kinder und Jugendliche erleben vor dem Eintritt ins Erwachsenenalter ein oder mehrere traumatische Erlebnisse. Hierbei handelt es sich beispielsweise um häusliche oder sexualisierte Gewalt, Naturkatastrophen oder den plötzlichen Verlust einer nahestehenden Person. Ein Teil der betroffenen Kinder und Jugendlichen entwickelt nach diesen Erlebnissen eine Traumafolgestörung, beispielsweise eine Posttraumatische Belastungsstörung (kurz PTBS). Typische Symptome sind die Vermeidung von allem, was das Kind an das Trauma erinnert, das ungewollte Wiedererleben des Erlebnisses oder eine ständige Anspannung. 

Unser Angebot

Diagnostik:

Eine ausführliche Diagnostik anhand wissenschaftlich fundierter Methoden von traumatischen Erlebnissen und möglichen Traumafolgestörungen.

Beratung: 

Im Rahmen einer Probatorik erhalten Familien wichtige Informationen zur Symptomatik und erste Strategien zum Umgang hiermit. Gemeinsam wird ein Erklärungsmodell für die aktuellen Symptome erarbeitet und eine Behandlungsplanung abgeleitet.

Therapie:

Bei Vorliegen einer Traumafolgestörung wird je nach Kapazität der Ambulanz eine wissenschaftlich fundierte Traumatherapie angeboten.

Anmeldung

Die Anmeldung zur Spezialsprechstunde erfolgt über das reguläre Anmeldesystem: Anmeldung