Die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (Tf-KVT) ist das weltweit am besten untersuchte und positiv evaluierte Therapiemanual zur Behandlung der PTBS bei Kindern und Jugendlichen. Die Effektstärken hinsichtlich der Reduktion von PTBS-Symptomen und komorbiden depressiven Symptomen sind hoch. Zu diesem Ergebnis gelangen aktuelle wissenschaftliche Arbeiten, die die einzelnen Studien gesichtet und zusammengefasst haben. Weil das Manual für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersgruppen, unterschiedlicher Herkunftsländer und mit verschiedenen Arten von traumatischen Ereignissen eingesetzt werden kann, wird es von entsprechenden Expertenkommissionen in Behandlungsleitlinien als einzige Therapieform erster Wahl empfohlen. Für die Behandlung junger Flüchtlinge liegen erste vielversprechende Ergebnisse vor.
Ärztliche und psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie klinisch arbeitende Psychologinnen und Psychotherapeuten haben die Möglichkeit, über die kostenlose Online-Lernplattform Tf-KVT Web ihre Kenntnisse und Fertigkeiten für die Behandlung der PTBS bei Kindern und Jugendlichen zu vertiefen und erhalten Fortbildungspunkte bei der Psychotherapeutenkammer. Tf-KVT Web bietet:
Am Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Rita Rosner die englischsprachige Version der Lernplattform ins Deutsche übertragen. Die bestehenden Inhalte wurden für die Rahmenbedingungen und Arbeitsweisen deutscher Therapeutinnen und Therapeuten optimiert. Eine Besonderheit der deutschsprachigen Version wird die Betonung kultursensibler und flüchtlingsspezifischer Aspekte sein, auch in Form von Arbeitsblättern für Patientinnen und Patienten, die in verschiedenen (auch nicht-europäischen) Sprachen zum Download bereitstehen. Ebenfalls wird ein Screening-Fragebogen angeboten, der eine erste Orientierung bezüglich des Therapiebedarfs bieten soll. Hier geht es zur Lernplattform.
Das Team der Hochschulambulanz ist seit vielen Jahren im Bereich der Traumafolgestörungen wissenschaftlich, therapeutisch und in der Fortbildung (u.a. in der postgradualen Ausbildung Psychotherapie) tätig. Unser Angebot reicht dabei von kurzen Vorträgen bis hin zu mehrtägigen Schulungen. Die Themenschwerpunkte liegen dabei auf:
Wir bieten Fortbildungen an für Ärztliche sowie Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und therapeutisch arbeitende Psychologinnen und Psychologen sowie Vertreterinnen und Vertreter anderer pädagogischer und psychosozialer Berufe.
Bitte kontaktieren Sie bei Interesse die stellvertretende Ambulanzleitung Frau Dr. Anna Vogel.
Psychologinnen und Psychologen in Ausbildung nach der „alten“ Approbationsordnung bieten wir die Möglichkeit, im fortgeschrittenen Stadium ambulante Fallstunden für die Ausbildung zum/zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Psychotherapeuten oder Psychologischen Psychotherapeutin und Psychotherapeuten unserer Ambulanz abzuleisten. Wir bieten Ihnen dafür regelmäßige Supervision, verfügbare Ansprechpartner und die Möglichkeit, die neuesten evidenzbasierten Therapieverfahren im gesamten Spektrum der Behandlung von Traumafolgestörungen kennenzulernen. Weiterhin ist es möglich, die praktische Tätigkeit („Psychosomatik“) in unserer Einrichtung in Teilzeit durchzuführen. Voraussetzung ist immer eine Kooperation mit Ihrem Ausbildungsinstitut.
Bitte wenden Sie sich bei Interesse gerne an Frau Dr. Anna Vogel.
Im Folgenden haben wir für Sie einige interessante Links und Downloads zusammengestellt.
Fachleute aus den psychosozialen Berufen finden hier eine Zusammenstellung von diagnostischen Fragebögen für Kinder und Jugendliche. Es handelt sich um frei zugängliche (kostenlose) Screeninginstrumente, die für sich genommen aber natürlich keine Diagnosestellung zulassen. Sie bieten sich für eine erste Orientierung an. Die Instrumente eignen sich auch für junge Flüchtlinge.
Auf der Seite der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) finden Sie folgende Ratgeber zum kostenlosen Download.
Die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAFF) hat für ÄrztInnen aller Fachrichtungen, Psychologische PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen die Broschüre "Flüchtlinge in unserer Praxis" herausgegeben.
Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) hat für Vormünder und Begleitpersonen die Arbeitshilfe "Anhörung im Asylverfahren" herausgegeben. Sie enthält nützliche Informationen, wie man die Jugendlichen auf die Anhörung vorbereiten kann.
Etwa ein Drittel der jungen Flüchtlinge in Deutschland leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und würde von einer psychotherapeutischen Behandlung profitieren.
Bei der Suche nach einer geeigneten Psychotherapie stehen zahlreiche Hürden (z.B. Verfügbarkeit von Therapeuten, Sprachbarriere, ...) und persönliche Vorbehalte (z.B. kulturabhängiges Verständnis von Krankheit, Gesundheit und Psychotherapie) im Wege.
Das folgende Informationsblatt kann dabei helfen, den Betroffenen Inhalte, Rahmenbedingungen und Ablauf einer Psychotherapie zu erklären. Sie können es hier kostenlos in verschiedenen Sprachen als PDF herunterladen.
Personen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, leiden häufig unter einer dauerhaft erhöhten körperlichen und seelischen Anspannung. Damit verbunden sind Symptome der Übererregung wie Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, erhöhte Reizbarkeit und Schreckhaftigkeit.
Entspannungsübungen wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (PMR) und Atemübungen können dabei helfen, Momente der Entspannung zu finden. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an Anleitungen in verschiedenen Sprachen.