Symposium: An Anxiety Afternoon

Symposium Plakat

Save the date:  Freitag, 12.12.2025, 14-18 Uhr, online / vor Ort in Eichstätt

An Anxiety Afternoon: Die Angst vor dem Sprechen fremder Sprachen  (Poster)

Tauchen Sie mit uns ein in ein, wenn nicht das zentrale Thema des Fremdsprachenlernens: die Angst vor der Fremdsprache, genauer dem Sprechen. Unser Symposium „An Anxiety Afternoon“ beleuchtet die vielschichtigen Facetten von Sprech- und Kommunikationsangst im Fremdsprachenkontext – neurobiologisch, psychologisch, didaktisch und praxisorientiert. Unsere Vortragenden zählen zu den international renommierten Expertinnen und Experten ihres Fachs.

 

Programm

14.15                    Begrüßung 

14.25 bis 15.00   Heiner Böttger: Englische Sprechangst messen - jenseits der Horwitz-Skala

15.00 bis 15.30   Natalia Tilton: Sprechangst internationaler Studierender

                             Pause

15.50 bis 16.20    Karla Jensen: Empowered Public Speaking: Cultivating Confidence With Mindfulness 

16.20 bis 16.50   Harald Henriksson: Sprachangst aus der Sicht einer Lehrkraft

                             Pause 

17.00 bis 17.45    Joseph LeDoux: What Happened to the “Mental” in “Mental” Disorders?

18.00 Uhr            Verabschiedung

 

 

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Die Teilnehmendenzahl vor Ort ist auf 50 Personen und online auf 300 Personen begrenzt! First come first served…

Hinweis bzgl. der Anerkennung als Lehrkräftefortbildung: Die Anmeldung über fibs ist HIER möglich. Bitte melden Sie sich entweder über fibs ODER über die Anmeldung auf dieser Seite an!

Abstracts

Prof. Dr. Dr. Heiner Böttger: Englische Sprechangst messen - jenseits der Horwitz-Skala 

Sich der English Language Speaking Anxiety (ELSA) anzunähern, sie zu messen und so bekämpfen zu können, hat sich Heiner Böttger zur Aufgabe gemacht. Bisher eingesetzte Messinstrumente sind nur ganz bedingt geeignet dafür und oft nicht passgenau. Eine mehrdimensionale ELSA-Skala hat das Potenzial, sie zukünftig zu ersetzen und so individuelle Lösungen oder gar Präventionen vorzubereiten. Heiner Böttger stellt sie „in action“ vor, in einer großangelegten Studie, und zeigt auf, wie sie adaptiert auf nahezu allen Bildungsebenen eingesetzt werden kann.

Dr. Natalia Tilton: Sprechangst internationaler Studierender

Dr. Natalia Tilton spricht über die Psychodynamik des Sprechens in einer fremden Sprache auf der Basis ihrer vielbeachteten Dissertation. Mit einer gemischten Methodik – Fragebogen, Interviews, Gruppendiskussion und Sprechproben in Prüfungssituationen sowie in entspannten Gesprächen – beleuchtete sie Auslöser, Wirkungen und Bewältigungsstrategien von Sprechangst bei internationalen Studierenden am Beispiel Deutsch als Fremdsprache. Ihr Modell bündelt dabei drei zentrale Komponenten: Angst vor Fehlern, fehlende Selbstwirksamkeit und situative Sprechangst. Der Vortrag zeigt, warum Angst das Sprechen blockieren kann – und unter welchen Bedingungen sie auch Fokus und Lernenergie freisetzt. 

Prof. Dr. Joseph LeDoux: What Happened to the “Mental” in “Mental” Disorders?

Joseph LeDoux challenges the notion that mental disorders are primarily physiological; he champions the subjective, language-based aspects as core to conditions like anxiety. Anxiety arises not just from brain circuits but from how we think about and narrate our experiences - our internal dialogue, worries, and meanings we assign. Treatments, therefore, should integrate neural insights with discourse and cognitive framing, aligning with LeDoux’s vision of restoring the "mental" to mental health.

Harald Henriksson: Sprachangst aus der Sicht einer Lehrkraft

Sprachangst im Fremdsprachenunterricht bei Lernenden erkennen und strategische Vorgehensweisen für einen zielführenden Umgang einbringen? Keine leichte Aufgabe für Lehrkräfte. Harald Henriksson widmet sich gerade deswegen seit einigen Jahren diesem Schwerpunkt und wird in seinem Beitrag zentrale Erkenntnisse zusammenführen - wissenschaftlich fundiert und praxisnah gedacht: von verhaltensbezogenen, physiologischen und kognitiven Symptomen über zu verschiedenen Umgangsweisen - “the fighter”, “the quitter”, “the save player” - und darauf basierenden didaktischen Ansätzen.

Prof. Dr. Karla Jensen: Empowered Public Speaking: Cultivating Confidence With Mindfulness 

Drawing on 35 years of teaching, Karla Jensen reveals how tackling communication apprehension - not just technique - builds confident, authentic speakers. This talk introduces research-backed mindfulness practices - breathwork, body scanning, and present-moment awareness - to regulate stress and create relaxed alertness. You’ll learn to reframe negative self-talk, sharpen focus and recall, and recover smoothly from stumbles. Leave with practical, age-inclusive tools to steady your nerves and share your story with composure and joy.

Unsere Speaker im Überblick:

LeDoux

Joseph E. LeDoux (New York University, USA) – Der US-Neurowissenschaftler untersucht seit Jahrzehnten die neuronalen Grundlagen von Angst und Furcht-Reaktionen. Er ist Henry & Lucy Moses Professor of Science an der NYU sowie Direktor des Emotional Brain Institute. In seinem Werk geht er der Frage nach, wie unser Gehirn Bedrohung erkennt, verarbeitet und wie daraus Bewusstseins- und Gefühlszustände entstehen. Für unser Symposium bedeutet dies: Wir gewinnen einen Blick dafür, wie sprachbezogene Sprechangst im Gehirn verankert sein könnte, und wie neurobiologische Erkenntnisse neue Wege der Intervention eröffnen. 

Jensen

Karla Jensen (Nebraska Wesleyan University, USA) – Professorin für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt auf achtsamkeits- und interkulturell orientierter Lehre. Sie ist zertifizierte Mindfulness-Lehrerin und setzt u. a. auf achtsamkeitsbasierte Ansätze im Hochschulkontext. Ihre Expertise verspricht uns konkrete Impulse, wie Lernumgebungen gestaltet werden können, um Sprech- und Fremdsprachenangst zu mindern – etwa durch achtsamkeitsbasierte Praxis oder reflektierte Kommunikation.

Henriksson

Harald Henriksson (Stockholms universitet, Schweden) – ein Fremdsprachenlehrer, und damit Fremdsprachendidaktiker, der sich in seinen Studien mit den Erscheinungsformen von Fremdsprachenangst (z. B. „sprachliche Angst“) und den damit verbundenen Motivationsprozessen auseinandersetzt. Sein Beitrag im Symposium liefert wertvolle Impulse, wie Lehr-Lernprozesse gestaltet werden sollten, damit Angst nicht zur Bremse, sondern zur Ressource wird.

Tilton

Natalia Tilton (Hamburg, Deutschland) – Dr. phil. mit Forschungsschwerpunkt auf Sprachinklusion, Migration und Psycholinguistik. Sie bringt eine europäische Perspektive ein mit Blick auf praxisnahe Ansätze zur Überwindung von Sprechangst in heterogenen Lernumgebungen – inklusive Reflexion über Fehlerkultur, Sprechgelegenheiten und Feedbackmechanismen.

Böttger

Heiner Böttger – Inhaber der Professur für Englischdidaktik an der KU ist wissenschaftlicher Leiter des Symposiums An Anxiety Afternoon. Er zählt zu den führenden Expertinnen und Experten im Bereich des frühen und schulischen Fremdsprachenlernens sowie der neurodidaktischen Grundlagen des Spracherwerbs. Seine Forschung verbindet neurowissenschaftliche, psychologische und didaktische Perspektiven – mit einem besonderen Fokus auf English Language Speaking Anxiety (ELSA) und deren Auswirkungen auf Lernprozesse, Motivation und Leistung. Er widmet sich derzeit der Frage, wie Unterricht und Lernumgebungen gestaltet werden können, um Angst abzubauen, Sprechfreude zu fördern und Lernende nachhaltig zu stärken. Als Initiator internationaler Forschungs- und Bildungsprojekte steht er für eine Brücke zwischen Forschung, Schule und Praxis.