News am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Auf (Un)Kraut-Suche im Kapuzinergarten Eden

Anfang Juni besuchten die TeilnehmerInnen des literaturwissenschaftlichen Seminars (Un)Kraut: Von „baumlosen“ Blättern und „wucherndem Weiderich" begleitet von Prof. Dr. Friederike Reents und Dr. Johanna Umbach den Kapuzinergarten Eden, um den Nachhaltigkeitscharakter des Gartens und leicht übersehene Möglichkeiten der Natur kennenzulernen.

Dieser Garten, der ursprünglich zu einem Parkplatz hätte planiert werden sollen, wurde durch StudentInnen der KU Eichstätt und BürgerInnen der Umgebung bewahrt und damit zu einem einzigartigen Lern- und Erholungsort verändert. Freiwillige, Studierende, Schüler und Schülerinnen sowie Mitarbeiter der Universität Eichstätt-Ingolstadt lernen und arbeiten hier gemeinsam: Der AK Kapuzinergarten Eden sowie die TeilnehmerInnen der universitären BNE-Module Imkerei, Schulgarten und Gemeinschaftsgarten pflegen und nutzen den Garten.  Ein Rundgang, angeleitet durch Dr. Johanna Umbach, die Teil des Beirats des Trägervereins Verein für Nachhaltigkeit e.V. ist, zeigte den KursteilnehmerInnen die Vielfältigkeit, die dieser ehemalige Klostergarten bietet. Die Beete, die dort angelegt sind, werden nachhaltig bewirtschaftet, dabei werden also etwa keine Pestizide und große Landmaschinen eingesetzt. Des Weiteren wurde den StudentInnen das neue Projekt des Baus eines Geo-Domes gezeigt, das in Zusammenarbeit mit SchülerInnen der Montessori-Schule und der Berufsschule Eichstätt im Sommer diesen Jahres entstehen soll.

Da im Rahmen des literaturwissenschaftlichen Seminars das Unkraut, besser Beikraut, das zentrale Thema ist, lag auch im Kapuzinergarten der Fokus darauf. So erkundeten die Studierenden die Anlage und suchten ihnen bekannte Kräuter, die zum Beispiel zur Herstellung eines Kräutersalzes dienen könnten. Der Geschmack und damit die Bekömmlichkeit in einem selbst zubereiteten Kräutersalz der zusammengetragenen Kräuter und Blüten wie Giersch, Mohn, Löwenzahn, Knoblauchsrauke und Klee wurde anschließend diskutiert, dabei wurden viele Beikräuter des Gartens aussortiert, da sie beispielsweise schon blühten und dadurch ein eher bitteres Aroma vergeben hätten. Die ursprüngliche Verwendung der Kräuter wurde besprochen, dabei stellte sich heraus, dass viele von ihnen für Tees verarbeitet werden können und heilende Wirkungen haben, die heute nur noch von wenigen bekannt ist / von denen heute nicht mehr viel bekannt ist. Das Wissen über die Verwendung dieser Pflanzen ist heute oft nicht nicht mehr in Köpfen verankert, doch das gezielte Auseinandersetzen damit trägt zu einer Veränderung der Wahrnehmung der Pflanzenwelt bei. Von den Kräutern, die für das Salz geeignet waren, wurden weitere geholt, gewaschen und im Anschluss mit einem Mörser zu einer Paste verarbeitet, die mit dem Salz vermischt wurde. Das Salz wurde abgefüllt, sollte allerdings noch getrocknet werden, um ein mögliches Schimmeln zu vermeiden.

AGNES SCHMITT (Teilnehmerin des Seminars „(Un)Kraut“)