News am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft

International Conference: Creating the ‘Good Life’ in the City Urban Spaces in Times of Change, Challenge and Crisis (Universität Heidelberg)

Mumbai
© Anne Rademacher

Vom 10. bis 12. Oktober 2022 veranstaltet das von Friederike Reents geleitete Thematic Research Network "TRN. Umwelten. Umbrüche. Umdenken" eine internationale Konferenz zum Thema “Creating the ‘Good Life’ in the City: Urban Spaces in Times of Change, Challenge and Crisis” an der Universität Heidelberg. Zu den Co-Organisatoren gehört neben der KU Eichstätt-Ingolstadt auch das Rachel-Carson-Center München. Anne Rademacher (Environmental Studies, NYU) eröffnet die Konferenz mit einer Keynote zu "On Refuge and Ruin: Finding ‘Good Lives’ in Place and Practice". Die Veranstaltung findet in Präsenz statt und wird nicht übertragen.

Die Konferenz befasst sich mit einer grundlegenden, aber entscheidenden philosophischen und ethischen Frage: Was macht das 'Good Life' aus und wie kann es in den städtischen Räumen, in denen wir leben, verwirklicht werden?

Seit etwa einem Jahrzehnt ist der Begriff des 'Good Life' nicht nur bei politischen Akteuren, sondern auch bei Sozial- und Kulturwissenschaftlern in den Fokus gerückt. Der Begriff verdeutlicht den multidimensionalen Charakter des Wohlbefindens und eignet sich daher besonders gut für eine Diskussion über urbane Räume mit ihrem komplexen Zusammenspiel ökologischer, sozialer und technologischer Faktoren. Der Fokus des Konzepts auf eine Neubetrachtung der Beziehung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren sowie auf die Gewährleistung gleichwertiger Lebensbedingungen kann den Städten helfen, die Herausforderungen zu bewältigen, denen sie sich gegenübersehen, insbesondere angesichts der aktuellen Umweltkrise.

Die Theorien des 'Good Life' bieten einen integrierten Rahmen für die Untersuchung des städtischen Wandels und der Perspektiven für die Städte der Zukunft: Welche Rolle spielt unsere Beziehung zu unserer natürlichen Umwelt und den anderen Lebewesen, die Teil davon sind, innerhalb eines übergreifenden Verständnisses von 'Good Life'? Wie lassen sich die Interessen verschiedener städtischer Akteure - menschlicher und nicht-menschlicher - miteinander in Einklang bringen? Wie können Theorien des 'Good Life' zur Schaffung widerstandsfähigerer städtischer Gemeinschaften beitragen? Und wie können wir Städte neu denken, um ein "gutes Leben" für alle zu ermöglichen?

Die Konferenz beschäftigt sich mit diesen Fragen und will erforschen, wie Städte so gestaltet werden können oder wurden, dass sie zu lebenswerten Räumen für alle ihre Bewohner werden - für Menschen und Nicht-Menschen gleichermaßen. Daher sollen die oben genannten Fragen in drei miteinander verbundenen Panels behandelt werden:

(1) NaturKulturen: Die Verhandlung von Multispezies-Interaktionen

Städte können als Orte dichter Multispezies-Interaktionen wahrgenommen werden, die "hybride Ökosysteme" darstellen, in denen die Grenzen zwischen "Natur" und "Kultur" (neu) ausgehandelt werden. Das Panel versucht zu verstehen, wie sich die Vorstellung und Regulierung von Multispezies-Interaktionen in städtischen Räumen entwickelt, wie sich Abgrenzungen zwischen "Natur" und "Kultur" auflösen und neu entstehen, wie die Interessen menschlicher und nicht-menschlicher Akteure in Einklang gebracht werden können und wie Städte als Räume bereichernder Multispezies-Interaktionen neu konzipiert werden können.

(2) Umgang mit Prekarität: Anfälligkeit und Resilienz

Die Umweltkrise wirkt sich in hohem Maße auf die Städte aus und legt ihre Verwundbarkeit offen: Überschwemmungen, außergewöhnlich heiße Wetterperioden und Hagelstürme beeinträchtigen Bürger, Flora und Fauna sowie Gebäude, Infrastruktur und Kulturgüter. Ziel des Panels ist es, die verschiedenen, aber miteinander verknüpften ökologischen, soziologischen und psychologischen Dimensionen der städtischen Verwundbarkeit und ihre Reflexionen aufzuzeigen, aber auch Strategien und Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren, um widerstandsfähige Städte und Stadtgesellschaften zu entwickeln, sei es durch rechtliche Instrumente, Stadtplanungsprojekte oder aktivistische Bewegungen.

(3) Urbane Räume neu denken

Das dritte Panel befasst sich mit Versuchen, urbane Räume neu zu denken, Vorstellungen von Schwellen und Grenzen zu überprüfen und bestehende urbane Räume zu Städten der Zukunft umzugestalten. Es zielt darauf ab, die sich abzeichnenden zeitgenössischen Anforderungen an urbane Räume als Orte der Interaktion mehrerer Arten zusammenzubringen und zu untersuchen, wie sie (neu) gestaltet werden können, um das "gute Leben" für menschliche und nichtmenschliche Akteure gleichermaßen zu gewährleisten.

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