News am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Schalom, Salam – ein Schrei nach Frieden

Neue Psalmen und andere Texte von und mit Stephan Wahl, Jerusalem

Musikalisch umrahmt von Deborah Harrison

Anschließend Podiumsgespräch zwischen Prof. Dr. Friederike Reents (Germanistik), Prof. Dr. Martin Kirschner (Theologie) und Msgr. Stephan Wahl.

Auf seiner Lesereise kommt der katholische Priester und langjährige Wort-zum-Sonntag-Sprecher Stephan Wahl nach Eichstätt. Er lebt seit 2018 als Seelsorger und Autor in Ost-Jerusalem, wo er die Ereignisse seit dem 7. Oktober hautnah miterlebt hat. Er wird neue Psalmen und poetische Texte vortragen, in denen er Ausdruck sucht für die Erfahrungen und Schrecken im „im tief verletzten heilig-unheiligen Land“, für das Leid der Opfer beider Seiten, für die Erfahrungen von Ohnmacht angesichts von Hass und Gewalt. In seinen Texten geht es auch darum, die Not der Menschen stellvertretend vor Gott zu tragen und – wie in den biblischen Psalmen – ihren Schrei zusammen mit den eigenen Fragen an Gott zu richten, Zweifeln und Klage Raum zu geben. Seine berührenden Texte werden von der Pianistin Deborah Harrison musikalisch umrahmt, die auf der Basis jüdischer Melodien Improvisationen auf dem Klavier spielen wird. Zwischen den Worten und der Musik, dem Klang und der Stille soll im Medium der Kunst ein Raum entstehen, in dem im Kontext der Katholischen Universität an die Ereignisse in Israel/Palästina gedacht wird, ohne das Leiden der Einen gegen das der Anderen auszuspielen oder das Gedenken zu politisieren.

In dem anschließenden Podiumsgespräch soll die Erfahrung von Wort und Musik, Gedenken und Stille reflektiert und thematisiert werden. Die Germanistin Prof. Dr. Friederike Reents und der Theologe Prof. Dr. Martin Kirschner werden zusammen mit Stephan Wahl und dem Publikum über Die (Ohn-)Macht der Sprache angesichts von Katastrophen und Gewalt sprechen. In einer Zeit von Krisen und Polarisierungen, von Krieg und Verheerung werden wir darüber nachdenken, wie es möglich ist hinzuschauen, der Gewalt zu widerstehen und anstelle einer Einteilung der Welt in Freund und Feind die gemeinsame Menschlichkeit und die geteilte Verwundbarkeit ins Zentrum zu rücken. Wo Schrecken und Feindschaft überhand zu nehmen drohen, kann die Sprache des Gebets und der Kunst einer Hoffnung und (Mit-)Menschlichkeit Ausdruck verleihen und in den Dialog zu treten.  

Eintritt frei - es wird um Spenden zugunsten sozialer Projekte in Gaza und in der Westbank gebeten.

Dienstag, 16. Januar 2024, 19.30 Uhr

Kath. Hochschulgemeinde, Kardinal-Preysing-Platz 3

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde und dem Referat Weltkirche des Bistums Eichstätt statt.

Hier finden Sie das Plakat und den Zeitungsartikel "Tacheles reden mit Gott" mit Stephan Wahl. 

Einen ausführlichen Bericht über die Lesung finden Sie hier