Das deutsche Akkreditierungssystem sieht verpflichtend vor, dass alle Bachelor- und Masterstudiengänge vor Aufnahme des Studienbetriebs oder in der Anfangsphase einer ersten Akkreditierung durch externe Agenturen unterzogen werden. Danach müssen in mehrjährigen Abständen Reakkreditierungen erfolgen, bei denen die Umsetzung des Konzepts und die Weiterentwicklung des Studiengangs überprüft werden. Damit soll neben der formalen auch die fachlich-inhaltliche Qualität sowie die internationale Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen sichergestellt werden.
Vor diesem Hintergrund fungiert die AKAST für Deutschland als Akkreditierungsagentur speziell für die grundständigen theologischen Studiengänge, die nach einer Regelstudienzeit von insgesamt fünf Jahren mit einer akademischen oder einer kirchlichen Prüfung abgeschlossen werden und die kirchenrechtliche („kanonische“) Wirkungen entfalten – etwa im Hinblick auf eine spätere berufliche Tätigkeit im kirchlichen Umfeld. Hinzu kommen weitere kanonischer Studiengänge, zu denen philosophische und kirchen-musikalische Bachelor- und Masterstudiengänge gehören, soweit sie kirchenrechtliche Qualität besitzen, sowie kanonistische Studiengänge, die mit einer Lizentiatsprüfung abschließen. Die AKAST arbeitet dabei insbesondere mit dem Akkreditierungsrat einerseits und der Agenzia della Santa Sede per la Valutazione e la Promozione della Qualità delle Facoltà Ecclesiastiche (AVEPRO) andererseits zusammen.
Die Amtszeit von Professor Rieger, der dem Franziskanerorden angehört, beträgt als Vorsitzender des AKAST-Vorstandes fünf Jahre. Weitere Vorstandsmitglieder sind Prof. Dr. Sandra Huebenthal (Passau) und Prof. Dr. Jochen Sautermeister (Bonn). „Mich freut es, dass die AKAST in der theologischen Landschaft eine hohe Wertschätzung erfährt und sowohl Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Berufspraxis als auch Studierende dazu bereit sind, sich aktiv in unsere Gremien einzubringen“, betont Rieger. An der KU hat er seit 2021 den Lehrstuhl für Kirchenrecht und Kirchliche Rechtsgeschichte inne. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im kanonischen Sendungs- und Sanktionsrechts, dem Ordensrechts sowie dem kirchlichen Hochschulrecht.